500 Reformation: St.Gallen startet ins Jubiläumsjahr

Medienmitteilung

Vom Reformationssonntag 2017 bis Reformationssonntag 2018 feiert der Kanton St.Gallen 500 Jahre Reformation – mit Ausstellungen und Vortragsreihen, Theaterstücken und Chorkonzerten, Lesungen und Bieranstich.

Am Reformationssonntag, 5. November geht es los: Der Kanton St.Gallen startet ins Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation – und alle sind eingeladen mitzufeiern – in ökumenischer und gesellschaftlicher Offenheit. «Zeichen dieser Offenheit ist allein schon die breite Trägerschaft, die wir für das Reformationsjubiläum bilden konnten», freut sich Martin Schmidt, Präsident des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen. So setze sich das Patronatskomitee aus Vertreterinnen und Vertreter der Stadt- und der Kantonsregierung, der grossen Bildungsinstitutionen sowie der katholischen Schwesterkirche zusammen. Die Stadt St.Gallen als Reformationsstadt wartet mit einem eigenen vielfältigen Programm auf. Der Kanton unterstützt das Jubiläum über den Lotteriefonds, die Vadianische Sammlung der Ortsbüger präsentiert verschiedene Schätze aus ihrem Archiv oder die Hochschulen laden zu eigenen Vorlesungs- und Vortragsreihen. Schliesslich finden im kommenden Jahr in fast allen Kirchgemeinden des Kantons Veranstaltungen zur Reformation statt.

Start am Reformationssonntag
Der Auftakt zum Jubiläumsjahr ist am Reformationssonntag 5. November in der Stadt St.Gallen. Um zehn Uhr läuten die Glocken der Stadtkirche St.Laurenzen zum Festgottesdienst. Anschliessend sind alle zu Reformationswurst und Vadianbier, zu Suppe und Bürli eingeladen. Vielfältig dann das Nachmittagsprogramm: Thematische Führungen durch die Stadt, den Dom, die Stiftsbibliothek, Ausstellungen, Buchvernissagen, Vorträge, Poetry Slam, Improvisationstheater oder ein Gottesdienst für die ganze Familie.

Selbstbewusste Stadt
Die Stadt St.Gallen ist es denn auch, wo viele Veranstaltungen zum Jubiläum stattfinden. Vor knapp zwei Jahren erhielt St.Gallen das Label Reformationsstadt Europas. Mit Blick auf Name und Stiftsbezirk werde St.Gallen oft als katholische Stadt wahrgenommen, sagt Stadtpräsident Thomas Scheitlin. Wer seinen Blick jedoch die Marktgasse hinunter schweifen lasse, der könne mit dem Denkmal von Vadian das reformierte Erbe nicht übersehen. Er war es denn auch, der die Reformation in der Stadt St.Gallen massgeblich prägte. «Die Reformation animierte viele St.Gallerinnen und St.Galler sich Wissen anzueignen, sich eine eigene Meinung zu bilden und sich wissentlich zu entscheiden.» Dieses Selbstbewusstsein stärke bis heute Stadt und Region und fördere die Offenheit gegenüber Andersdenkenden.
«Zum Jubiläum wollen wir sinnliche Erlebnisse schaffen, die das Grundwissen der Allgemeinheit – etwa über Vadian – vergrössern und Interesse wecken sollen», nennt Scheitlin ein Ziel des städtischen Engagements. So laden Stadt und Ortsbürger auf einen Reformationsweg durch die Innenstadt, zu Ausstellungen über Vadian, den Kirchenbau oder zum Thema «Reformation findet statt», zu einem kulinarischen Erlebnistag und alle an einen grossen Tisch in der Marktgasse.

Von der Chübelregatta bis zum Gebetsbuch
Auch ausserhalb der Stadt ist zum Jubiläumsjahr viel los. «Wir haben versucht, das Jubiläum hinaus in die Gemeinden zu tragen und Projekte zu fördern, die nach vorne schauen», sagt Daniel Schmid Holz, Geschäftsführer des Reformationsjubiläums. Die Vielzahl und Vielfalt an Veranstaltungen zeige nun, dass dies gelungen ist. So erwähnt er etwa ein Chorkonzert über Zwinglis Frau oder das «Requiem für die Lebenden», ein Werk des Toggenburger Komponisten Peter Roth, das zur Uraufführung kommt. In Rorschach lädt die Kirchgemeinde zu einer «reformierten Chübelregatta» über den See und Rapperswil führt durch die Stadt, die lediglich während 25 Wochen reformiert war.
Auf den Weg durch den Kanton macht sich die «Reformierbar», eine zur Bar umgebautes dreirädriges Fahrzeug, das zu Austausch und Dialog einlädt. Schliesslich erscheinen zum Jubiläum zahlreiche Publikationen. Eine davon ist eine neue Biografie über Vadian von Ulrich Gamper, eine weitere ein St.Galler Gebetsbuch mit 140 Gebeten. Carl Boetschi und Heinz Fäh haben im Kanton Gebete gesammelt, die im Rhythmus von Tages- und Lebenszeiten unterschiedlichste Themen vor Gott zur Sprache bringen.

Das Programm zum Reformationsjubiläum ist im 160 Seiten dicken Festführer enthalten. Ebenfalls sind die Veranstaltungen unter www.ref500-sg.ch/veranstaltungen abrufbar

Anstossen mit Vadianbier auf 500 Jahre Reformation: (v.l.) Reto Preisig, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Brauerei Schützengarten, Pfr. Martin Schmidt, Präsident des Kirchenrates der Evang.-ref. Kirche des Kantons St.Gallen, Thomas Scheitlin, Stadtpräsident St.Gallen | © zVg
Ev.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen
26. Oktober 2017 | 15:32