Dominik Michel-Loher: Wenn der Samichlaus einen Tipp bekommt

06.12. Dominik Michel-Loher, Zürich

Seit mehr als 25 Jahren bin ich jeweils Anfang Dezember – ausgenommen während der Pandemiezeit – als Nikolaus der Klausgruppen St. Gallen in der Stadt und Umgebung unterwegs. Ich besuche dabei Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen. Dabei war und ist den Klausgruppen St. Gallen besonders wichtig, dass nicht nur Kinder und ihre Familien besucht werden, sondern genauso ältere oder einsame Menschen und solche, die unter Armut leiden. Besonders jenen, denen es an Materiellem fehlt, bringen wir jeweils ein Paket mit Grundnahrungsmitteln und natürlich auch ein «Chlaussäckli» mit.

«Beschenken und beschenkt werden, verleiht dem Brauch einen besonderen Zauber.»

Dominik Michel-Loher

Beschenken und beschenkt werden. Das ist es, was diesem Brauch einen besonderen Zauber verleiht. Ich erlebe es sehr oft so, dass ich selbst reich beschenkt werde – mit besonderen, tiefen Gesprächen, mit einem Lächeln aus tiefem Herzen oder mit einem Tipp, der mir als Samichlaus mitgegeben wird. Diese Begegnungen, in der Rolle des Heiligen Niklaus von Myra, geben mir eine besondere, bezaubernde Kraft. Ein Advent ohne diesen Brauch kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

Dominik Michel-Loher ist der Gesamtleiter des «jenseits IM VIADUKT», Zürich