Kernkraftwerk Gösgen
Schweiz

Ökologische Themen planen ist gut, jetzt handeln ist besser

Zürich/Bern, 23.5.17 (kath.ch) Das Ja zum politischen Fahrplan Richtung Ökologie ist in kirchlichen Kreisen gut angekommen. Doch ob die Entwicklung tatsächlich so läuft, wie geplant, ist unklar, wie Regula Pfeifer in ihrem Kommentar ausführt.

«Ein Meilenstein!» – Das Ja zum neuen Energiegesetz ist in kirchlichen Kreisen mehrheitlich mit Begeisterung aufgenommen worden. Von einem «Schritt in Richtung Bewahrung der Schöpfung und gegen den Klimawandel» spricht Vroni Petermann, die neue Präsidentin des Vereins Oeku – Kirche und Umwelt.

Das Gesetz ist tatsächlich so vielversprechend und klar wie kaum eines sonst. Als Teil einer vom Bundesrat beschlossenen Energiestrategie führt es gemäss Abstimmungsunterlagen zum Austritt aus der Kernkraft und – mit Hilfe von finanziellen Anreizen und Vorschriften – zum sparsamen Umgang mit Energie.

Das ist wunderbar. Oder wäre wunderbar, sofern es die versprochene Wirkung hätte. Aber wir wissen ja noch nicht, ob die Leute tatsächlich ihre Häuser energetisch sanieren, ob die Schadstoffvorschriften beim Autofahren nicht überholt werden durch immer mehr fahrende Autos, ob die Einsparungen bei den Elektrogeräten nicht durch andere Stromfresser wettgemacht werden.

Deshalb: Ökologie bleibt eine Frage, die die Politik nicht alleine lösen kann. Der und die Einzelne ist immer auch gefragt. Und die Wirtschaft ebenfalls. Wer nimmt denn den Zug, wenn der Flug schneller und günstiger ist? Und wer bleibt in der Schweiz, wenn Ferien in der Karibik billiger und wettersicherer zu haben sind?

Für einen neuen Umgang mit Energie brauche es Fantasie, sagt Simone Curau-Aepli, Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds. Und welche technischen Errungenschaften es geben werde, sei unbekannt. Insofern: Planen ist gut, bereits heute ökologisch handeln besser.

Kernkraftwerk Gösgen | © Georges Scherrer
23. Mai 2017 | 11:54
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