Caritas-Sonntag

Caritas-Sonntag 2023: Simon Huber – Caritas Schweiz

Am 27. August ist Caritas-Sonntag: «Ja zu einer Welt ohne Armut»

Besonders im Globalen Süden leben wieder mehr Menschen in extremer Armut. Es ist inakzeptabel, dass Frauen, Kinder und Männer ihre Grundbedürfnisse nicht decken können und ihnen das Lebensnotwendige fehlt. Diese Tatsache ist für Caritas Schweiz aber kein Grund zur Resignation. Im Gegenteil. Mehr denn je ist es unsere Verpflichtung, gemeinsam die weltweite Armut und ihre Ursachen zu bekämpfen.

Ein entschiedenes «Ja zu einer Welt ohne Armut» ist der Motor unserer Arbeit und das Ziel unseres Engagements. Daher haben wir es als Thema für den heutigen Caritas-Sonntag gewählt. In rund 20 Ländern setzt sich Caritas Schweiz mit ihren Partnerorganisationen ein, dass die Menschen würdige Lebenschancen haben. Dabei ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig. Um die anstehenden Probleme zu lösen, kombiniert die Caritas ihre grosse Erfahrung mit dem Wissen der betroffenen Menschen vor Ort. Auch in der Schweiz sind wir in vielfältigen Projekten tätig, um sozialen Ausgleich zu bewirken.

Die Kollekte, die an diesem Sonntag aufgenommen wird, ist ein konkreter Beitrag gegen die soziale Ungerechtigkeit und für eine Welt ohne Armut. Die Schweizer Bischöfe empfehlen das Caritas-Opfer und bitten um grosszügige Unterstützung.

Die Caritas dankt für Ihre Kollekte im Gottesdienst!

Hilfe in der anhaltenden Hungerkrise in Afrika

Mehr als 35 Millionen Menschen sind in der Sahelzone und am Horn von Afrika von Hunger bedroht. Es fehlt den Menschen in dieser Region an allem. Viele Kinder sind unter- oder mangelernährt. Die Caritas hilft den Betroffenen, ihr Überleben zu sichern.

Der Klimawandel bedroht Menschen im Tschad und in anderen Ländern der Sahelzone und am Horn von Afrika so stark wie sonst nirgendwo auf der Welt. Seit fünf Jahren ist in dieser Region kaum Regen gefallen. Die Böden sind verdorrt. Unter diesen Umständen sind die Bauernfamilien nicht mehr in der Lage, Landwirtschaft zu betreiben oder Nutztiere zu halten.

Verschärft wird die Notsituation zusätzlich durch gestiegene Lebensmittelpreise aufgrund der hohen Inflation und der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Denn die Ukraine ist eine der grössten Getreideexporteurinnen weltweit.

Viele Menschen wissen nicht mehr, woher sie ihre nächste Mahlzeit nehmen sollen. Gemäss UNO sind eine Million Menschen vom Hungertod akut bedroht. Durch die fehlenden Nahrungsmittel und Nährstoffe leiden viele Kinder an chronischer Unter- und Mangelernährung. 

Damit die Bevölkerung überlebt und ihre Ernährung sichern kann, leisten die Caritas und ihre Partnerorganisationen Nothilfe in der Sahelzone und am Horn von Afrika:

  • An Schulungen lernen Familien, wie sie ihre Kinder mit lokalen Nahrungsmitteln stärken und ihre Gesundheit bewahren können. So kann Unterernährung bei Kindern frühzeitig erkannt und vermieden werden.
  • Die Verteilung von Hirse und dürreresistentem Saatgut für Mais, Sorghum oder Zwiebeln trägt zur Ernährungssicherheit der Menschen bei.
  • Auch Ziegen und Futtermittel geben wir an Familien ab.

Dank finanzieller Nothilfe können die Menschen Lebensmittel kaufen und dringende Grundbedürfnisse decken sowie für ihren Schutz und die Wiederherstellung ihres Lebensunterhalts sorgen.

Unser Engagement für die Ukraine

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine angegriffen. Seither herrscht in dem Land Ausnahmezustand. Über 17 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele haben alles verloren. Die Not der Betroffenen ist gross.

Caritas Schweiz ist seit dem Ausbruch des Krieges vor Ort und versorgt die Menschen mit dem Nötigsten. Aktuell hat das Engagement der Caritas zwei Schwerpunkte. Zum einen konzentrieren wir uns auf den Schutz und die Hilfe für die Bedürftigsten. Insbesondere in den Gebieten im Osten und Süden des Landes sind die Bedürfnisse enorm.

Zum anderen geht das Engagement immer stärker über in die langfristig angelegte Aufbauarbeit. Denn ein baldiges Ende des Krieges ist nicht abzusehen. Mit unseren Projekten helfen wir der Bevölkerung bei der Reparatur und dem Erhalt von privaten Unterkünften sowie bei der nachhaltigen Sicherung ihres Lebensunterhalts. Dadurch schenkt die Caritas den Menschen neue Perspektiven inmitten der Unsicherheiten des Krieges.

Dank der Partnerschaft mit den lokalen Caritas-Organisationen in der Ukraine kann die Hilfe gezielt eingesetzt und aufeinander abgestimmt werden. So erreicht sie jene, die sie am dringendsten benötigen. Caritas Schweiz verpflichtet sich, den Menschen vor Ort beizustehen und die Hilfsangebote an die Bedarfslage anzupassen.

Hier finden Sie ein bewegendes Portrait der Präsidentin von Caritas Ukraine, Tetiana Stawnychy.

Armut in der Schweiz

Dass die Schweiz über ein gut ausgebautes System der sozialen Sicherheit verfügt, ist eine wichtige Errungenschaft. Dennoch fängt das heutige soziale Netz nicht alle gleich gut auf. In der Schweiz sind 745’000 Menschen von Armut betroffen, manche fallen durch die Maschen. Das muss nicht sein. Caritas Schweiz zeigt auf, wie eine würdige Existenzsicherung für alle Menschen in der Schweiz garantiert werden kann.

Weitere Informationen und ein informatives Video unter: www.caritas.ch/existenzsicherung

Entwicklungszusammenarbeit

Die Caritas ist überzeugt: Gute Entwicklungs­zusammenarbeit ist heute wichtiger denn je. Wir zeigen Ihnen, warum und laden zur Diskussion ein.

Entwicklungszusammenarbeit – auch heute noch richtig und wichtig 

Brief von Bischof Felix Gmür zum Caritas–Sonntag

An die Katholischen Pfarrämter der Schweiz

Solothurn, im Juni 2023

Liebe Seelsorgerinnen und Seelsorger

Die Welt um uns herum verändert sich rasant. Neue Technologien, neue Möglichkeiten. Doch gegen ein Problem haben wir immer noch keine nachhaltige Lösung gefunden: die Armut.

Hautnah erleben wir derzeit, wie Menschen in Folge von Kriegshandlungen ihr ganzes Hab und Gut verlieren und fliehen müssen. Die Klimakrise bedroht die Lebensgrundlage vieler Menschen gerade im Globalen Süden und die ungerechten Verteilstrukturen benachteiligen die schwächeren Marktteilnehmenden. Erstmals seit Jahren nimmt weltweit die Armut wieder zu. Damit dürfen wir uns nicht abfinden.

Nur gemeinsam erreichen wir etwas im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit: Sie, ich, Ihre Pfarrei, unsere Glaubensgemeinschaft sowie die Politik. Zusammen mit Hilfswerken wie Caritas Schweiz können und müssen wir uns engagieren. Seit ihrer Gründung setzt sich die Caritas weltweit und in der Schweiz gegen Armut ein. Heute steht der ganzheitliche Ansatz für eine nachhaltige Armutsbekämpfung im Zentrum. Um die anstehenden Probleme zu lösen, kombiniert die Caritas ihre grosse Erfahrung mit dem Wissen der Betroffenen vor Ort. Ziel ist es, dass sich die Lebenssituation von besonders armen und benachteiligten Menschen verbessert.

Wenn wir heute die Kollekte für die Arbeit von Caritas Schweiz aufnehmen, bestärken auch wir das «Ja zu einer Welt ohne Armut». Wir helfen mit, weltweit Not zu lindern und sozialen Ausgleich in unserem Land zu bewirken. Ich danke Ihnen, dass Sie die Arbeit der Caritas Ihren Pfarreiangehörigen ans Herz legen und sie um Unterstützung bitten.

Jeder Beitrag hilft, Menschen in Armut eine Perspektive zu geben.

Mit besten Segenswünschen und herzlichen Grüssen

+ Felix Gmür
Bischof von Basel
Präsident der Schweizer Bischofskonferenz

Plakat zum Caritas-Sonntag 2023: Ja zu einer Welt ohne Armut

Frau im Tschad | Simon Huber – Caritas