Bischof Valerio Lazzeri: Jeder Tag ist ein neuer Tag, der in der Nacht gerade erwacht

18.12., Bischof Valerio Lazzeri, Bistum Lugano

Die Adventszeit lädt uns ein, Ereignisse unter einer anderen Perspektive anzuschauen. Alles, was geschieht, ist relativ. Das heisst nicht, Desinteresse zu zeigen oder die Existenz von Schwierigkeiten zu verleugnen. Doch es gibt das göttliche Versprechen des Guten: durch die Auferstehung Christi von den Toten. Jesus besucht uns gerade in Situationen der Dunkelheit und des Todes.

Ich habe keine Garantie, die tausend beängstigenden Probleme lösen zu können, die im Moment die ganze Menschheit von allen Seiten angreifen. Mein Herz wird jedoch von Hoffnung genährt.

Ich suche nicht ausserhalb von mir die Gründe, um nicht in Verzweiflung zu geraten. Mein Seelenheil hängt nicht von den vielen schlechten Nachrichten ab.

Ich finde alles in mir drin, an der Wurzel meines Zur-Welt-Kommens, am Ursprung, der mich auf unauflösliche Weise mit jedem Menschen und jeder Kreatur verbindet. Deshalb bete ich, um in mir die Flamme des Lebensmutes zu schüren, sage danke, wenn ich diese in den Augen meines Gegenübers sehe – und bitte um Kraft, in allen das Vertrauen zu säen.

«Das Wesentliche hat ein Gesicht und einen Namen.»

Bischof Valerio Lazzeri

Das Wesentliche, um weiterhin menschlich leben zu können, hat ein Gesicht und einen Namen. Es schenkt sich dem, der es erwartet. Es ist beizeiten gekommen und wie ich geboren. Es wird kommen am Ende und alles erneuern. Es kommt in jedem Moment als Gnade, die die Wunden heilt: als neuer Tag, der in der Nacht gerade erwacht – und es wird keinen Untergang geben.