Sheila Hicks, Off Grid – Installationsansicht, The Hepworth Wakefield, 2022
Schweiz

Textilstadt St. Gallen stellt US-Künstlerin Sheila Hicks aus

Das Kunstmuseum St. Gallen zeigt ab Samstag eine grosse Ausstellung der international renommierten US-Künstlerin Sheila Hicks. Die Werkschau «a little bit of a lot of things» deckt eine Zeitspanne von über 60 Jahren ab. Die textilen Werke passen in die Textilgeschichte der Stadt.

Die Ausstellung gebe einen Rückblick auf das umfangreiche, faszinierende Werk der 1934 in Hastings (Nebraska) geborenen Bauhausschülerin sowie Einblicke in die aktuelle künstlerische Produktion der Meisterin der Naturmaterialien, schreibt das Museum.

Bauhaus und Kunsthandwerk

Zum einen ist Hicks, die seit 1964 in Paris lebt, durch ihr Malerei-Studium bei Bauhausmeister Josef Albers an der Yale University von der Moderne beeinflusst. Zum anderen wurde sie durch traditionelles Kunsthandwerk verschiedener Kontinente geprägt, das sie etwa in Chile, Mexiko, Indien und Marokko kennengelernt hat. Aus Wolle, Leinen oder Seide lässt sie mit verschiedenen Techniken immer neue Formen entstehen.

Sheila Hicks vor ihrem Werk Nowhere to Go, 2022
Sheila Hicks vor ihrem Werk Nowhere to Go, 2022

In der Ausstellung wechseln sich grossformatige Arbeiten mit kleinen Webereien ab, welche die Künstlerin auf einem Handrahmen immer wieder «zwischendurch» bearbeitet, wie einen Zeichenblock. Zwei monumentale, textile Säulen ragen bis unters Dach des Museumsbaus, in dem einst Lokomotiven untergebracht waren. Daneben ist ein Haufen bunter Wollnetze aufgetürmt. Die textilen Interventionen von Hicks verändern den Raum grundlegend und relativieren Dimensionen; der menschliche Körper wird zur Nebensache.

Indigene Farbpalette

Die Farbpalette von Hicks erinnert an indigenes Textilhandwerk Südamerikas und Indiens. Damit vermittelt sie zwischen Kulturen und Kontinenten, aber auch zwischen verschiedenen Traditionen, wie etwa Malerei und Textilkunst, und bildet eine einzigartige künstlerische Vision.

Werke von Sheila Hicks wurden international in Gruppenausstellungen wie der Biennale in Venedig, in New York und Sao Paulo gezeigt. Einzelschauen gab es zuletzt im Centre Pompidou in Paris, im Museo Amparo in Mexiko sowie in der Alison Jacques Gallery in London. (kna)


Sheila Hicks, Off Grid – Installationsansicht, The Hepworth Wakefield, 2022 | © Tom Bird
2. Februar 2023 | 10:45
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