Rita Famos beim Weltkirchenrat in Karlsruhe.
Schweiz

Nach Rüffel-Brief: Rita Famos solidarisiert sich mit «katholischen Schwestern»

Die Bischöfe von Basel, Chur und St. Gallen berufen sich in ihrem Rüffel-Brief auf den «ökumenischen Konsens», wonach es für das Hochgebet eine Ordination brauche. Die oberste Schweizer Reformierte Rita Famos findet: «Nirgendwo wird patriarchaler Klerikalismus sichtbarer als in der römisch-katholischen Liturgie.»

«Reformierter Einwurf von der Seitenlinie: In aller ökumenischen Geschwisterlichkeit muss ich betreff sog. «Rüffel-Brief» auf kath.ch widersprechen, liebe Bischöfe, liebe Kollegen.

1. Nirgendwo wird «patriarchaler Klerikalismus» sichtbarer als in der römisch-katholischen Liturgie. Patriarchal ist es nicht, weil Bedingungen gestellt werden für das Zelebrieren der Eucharistie, sondern weil Frauen davon ausgeschlossen werden.

2. Ja, fast alle Kirchen verlangen zum Vorsitz von Abendmahl und Eucharistie eine Ordination / Priesterweihe. Aber eine Mehrheit der Kirchen der Reformation und die Christkatholischen Kirchen gewähren diese auch den Frauen. 

An meine katholischen Schwestern: Gemäss Euren Bischöfen dürft ihr predigen. Predigt und glaubt an die Kraft der Verkündigung des Wortes Gottes. Sie hat schon manche Reformation eingeläutet.»

Rita Famos ist Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz. Sie reagiert auf Facebook und Twitter auf den Rüffel-Brief von Bischof Joseph Maria Bonnemain, Bischof Markus Büchel und Felix Gmür. (rr)


Rita Famos beim Weltkirchenrat in Karlsruhe. | © Christoph Knoch
7. Januar 2023 | 10:29
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