Barbara Kückelmann: In der Nüchternheit lassen sich die grossen Zusammenhänge erahnen

21.12., Barbara Kückelmann, Solothurn

Advent. Alle Jahre wieder habe ich eher Mühe mit dieser Zeit. Zuviel Glitzer. Zuviel Guetzliduft. Dieser Über-Konsum. Und dann soll’s auch noch schneien zur Weihnacht!  

Ich mag es nüchterner. So wie Josef, beschrieben vom Evangelisten Matthäus: Maria ist schwanger. Wie soll es jetzt weitergehen? Josef will sich von ihr trennen, ohne sie blosszustellen. Er wägt sorgfältig ab, was das Richtige ist, jetzt, in dieser Situation. Josef überstürzt nichts.

Und Josef träumt. Keine geheime Botschaft fällt ihm im Traum zu. Allmählich klären sich die Gedanken. Josef gewinnt wieder Boden unter den Füssen. Er will ja Maria gar nicht verlassen! Er bekommt wieder Mut, denn deutlich hat er sie gehört, die Worte: Fürchte dich nicht. Im Traum leuchten Josef die grösseren Zusammenhänge auf: Ja, natürlich … Er kann wieder durchatmen.

«Die Gedanken klären sich.»

Barbara Kückelmann

Advent ganz nüchtern: Wieder Boden unter den Füssen gewinnen. Wieder durchatmen können, trotz allem. Träumen, auch das. Die grösseren Zusammenhänge erahnen. Fürchte dich nicht. Fürchte dich nicht!

Barbara Kückelmann ist Pastoralverantwortliche des Bistums Basel

Barbara Kückelmann | © Georges Scherrer
21. Dezember 2021 | 05:00
Lesezeit: ca. 1 Min.
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