Beat Heimgartner
Schweiz

«Ich werde für die spielen, die kurz in die Kirche kommen»

Beat Heimgartner, 58, Organist, Luzern

«Ich bin Organist in der Luzerner Johannes-Kirche, spiele aber auch in anderen Kirchen der Stadt und zudem in Ebikon im Kanton Luzern. Am Sonntag sprang ich als Organist noch in einer reformierten Luzerner Stadtkirche ein.

Ich habe eine Lohnpauschale. Wenn ich an Beerdigungen oder anderen Anlässen spiele, werde ich separat entlöhnt. Das gilt für Hochzeiten oder Meditationen zum Thema «Innerer Freiraum». Die Johannes-Kirche feiert in diesem Jahr ihr 50-Jahr-Jubiläum unter dem Motto ‹Freiräume›.

«Hochzeiten fallen ganz weg.»

Die Beerdigungen dürfen nur noch in einem kleinen Kreis gefeiert werden. Hochzeiten fallen ganz weg. Das bedeutet für mich eine Lohneinbusse. Wie es weiter geht, weiss ich noch nicht. Ich werde sehen, wie sich die Situation entwickelt.

Die Einstellung der Gottesdienste verschafft mir Freiräume. Ich werde vermehrt in die Johannes-Kirche gehen, um auf der Orgel zu üben und zu spielen. Ich weiss noch nicht, ob die Kirche geschlossen wird. Wenn sie offen bleibt, werde ich jeweils auch für jene spielen, die kurz in die Kirche kommen, um zu beten oder einen Moment der Einkehr suchen.

«Möglicherweise werde ich für die Pflege aufgeboten.»

Ich male auch. Das werde ich mehr tun. Auch in die Freiwilligenarbeit investiere ich Zeit. Ich habe zudem eine Ausbildung als Krankenpfleger. Möglicherweise werde ich aufgeboten, um in der Pflege beispielsweise in einem Altersheim zu helfen.

Spaziergänge in der Natur stehen weiterhin auf meinem Programm. Bei diesen kann ich mich wunderbar erholen. Selbstverständlich werde ich bei den Spaziergängen allein unterwegs sein und zu Leuten Abstand halten.» (gs)

Beat Heimgartner | © zVg
17. März 2020 | 13:37
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