Wichtig zu wissen

Wie ist bei einer Taufe vorzugehen?
Eltern, die ihr Kind zur Taufe anmelden möchten, melden sich in der Pfarrei ihres Wohnortes. Dort erhalten sie alle nötigen Informationen und es kann ein Termin vereinbart werden, der beispielsweise für weiter entfernte Familienangehörige auch gut passt.

Gehören die Eltern unterschiedlichen Kirchen an, entscheiden sie sich, in welcher Kirche ihr Kind getauft wird. Die meisten Kirchen in der Schweiz anerkennen gegenseitig die Taufe anderer Konfessionen (siehe unten).

Muss die Taufe in einem Gottesdienst stattfinden?
Die Taufe ist die Aufnahme des Täuflings in die Gemeinde. Ursprünglich fand sie ausschliesslich in der Feier der Osternacht statt. Vielerorts finden Taufen unmittelbar im Anschluss an einen Gottesdienst in der Kirche oder einer Kapelle mit Taufbecken statt.

Manche Pfarreien haben im Verlauf des Jahres einige besondere Sonntagsgottesdienste mit Taufen festgelegt. Nach wie vor werden auch Kindertaufen in der Osternacht gehalten. Die Feier kommt damit ihrer ursprünglichen Bedeutung sehr nahe.

Wo wird eine Taufe festgehalten?
Jede Taufe wird in der Pfarrei, in der sie durchgeführt wird, in ein Taufbuch eingetragen. Hier werden später auch die Daten der Firmung sowie allenfalls einer Eheschliessung, einer Weihe oder eines Gelübdes ergänzt. Diese Pfarrei stellt bei Bedarf Taufscheine aus.

Findet die Taufe nicht in der Pfarrei des Wohnorts der Familie statt, wird die Taufe dorthin gemeldet und vermerkt.

Gibt es katholische und reformierte Taufen?
Die Taufe ist ein grundlegendes Sakrament in allen christlichen Kirchen. Die Tauffeiern hingegen unterscheiden sich in ihrer Form, ebenso wie die Gottesdienste. In der Schweiz haben mehrere in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen vertretenen Konfessionen 2014 die gegenseitige Anerkennung der Taufe beschlossen. Ein allfälliger Wechsel zu einer anderen Konfession erfordert keine weitere Taufe.

Wer kann Gotte und Götti werden?
Taufpaten können alle getauften Christen werden, die gefirmt, beziehungsweise konfirmiert sind. Bei jeder Taufe sind zwei Paten als Taufzeugen erforderlich. In der Mehrheit ist dies eine Gotte und ein Götti, es können aber auch zwei Frauen oder zwei Männer sein. Ein Taufpate muss der Konfession angehören, in der das Kind getauft wird.

Was ist die Aufgabe der Taufpaten?
Die Taufpaten verpflichten sich, die Eltern des Täuflings bei der christlichen Erziehung zu unterstützen. Rechtlich gesehen haben sie gegenüber dem Kind aber weder Rechte noch Pflichten auszuüben.

Mit der Taufe «abwarten»
Eine Taufe muss nicht im Kleinkindalter erfolgen. Eltern möchten damit vielleicht zuwarten, bis das Kind grösser ist und mehr von der Feier mitbekommt. Andere Eltern möchten den Entscheid grundsätzlich den Kindern überlassen. Dies ist ab der Religionsmündigkeit möglich (siehe unten).

Wann ist ein Jugendlicher religiös selbstständig?
Die sogenannte Religionsmündigkeit ist in der Schweiz im Zivilgesetzbuch auf 16 festgesetzt. Ab diesem Alter kann ein nicht getaufter junger Erwachsener entscheiden, ob und in welcher Kirche er oder sie getauft werden möchte.