Zeichen und Symbole

Das Brautkleid

Das weisse Brautkleid, das eigens zur Hochzeit angefertigt wird, ist eine neuere Errungenschaft. Wer zu früheren Zeiten nicht der Oberschicht angehörte, konnte sich gar kein spezielles Hochzeitskleid leisten und heiratete im sogenannten Sonntagsstaat oder einer Tracht.

Die weisse Farbe steht für Reinheit. Heute werden Brautkleider in allen Farben und längst nicht mehr ausschliesslich als wallendes Kleid mit Schleppe getragen. Die Farben weiss und ecru dürften aber nach wie vor die am meisten gewählten sein.

 

Der Schleier

Der Brautschleier – heute nur noch selten vor dem Gesicht getragen – steht als Ausdruck der Jungfräulichkeit der Braut. Erst mit dem Hochheben des Schleiers um Mitternacht wurde früher die Braut zur Ehefrau.

 

Der Brautstrauss

Die Braut trägt vom Einzug in die Kirche einen Brautstrauss. Traditionell wird dieser vom Bräutigamm besorgt, doch dürften es sich heute die meisten Frauen nicht nehmen lassen, diesen selbst und nach ihrem Geschmack auszuwählen…

Nach dem Gottesdienst gibt es den Brauch, dass die Braut den Strauss rückwärts zu den noch unverheirateten weiblichen Hochzeitsgästen wirft. Wer den Strauss auffängt, soll schon bald heiraten, heisst es.

 

Die Eheringe

Die zwei gleich oder ähnlich gestalteten Ringe sind das sichtbare Zeichen für die Eheschliessung. Sie werden im Gottesdienst durch den Seelsorger gesegnet und die Eheleute stecken sie sich gegenseitig an den Ringfinger.

 

Das Band

Braut und Bräutigam legen ihre Hände ineinander. Der Seelsorger legt die Stola, die er über dem liturgischen Gewand trägt, wie ein verbindendes Band darum und spricht den Trauungssegen.

 

Reis werfen

Dem Paar, das nach dem Gottesdienst vor der Kirche mit Reis beworfen wird, wird eine fruchtbare, kinderreiche Ehe gewünscht. In einer Zeit, in der «Food waste» und Hungerkatastrophen den Alltag bestimmen wird weitgehend darauf verzichtet. Als Alternative werden Blütenblätter geworfen oder das Brautpaar wird eingeladen, Seifenblasen zu machen.

 

Brot und Salz

Die Ur-Nahrungsmittel schlechthin sind auch bei Hochzeiten ein beliebtes symbolisches Geschenk. Sie stehen für das Lebensnotwendige (Brot) sowie Würze und Bewahrung des Lebens (Salz), das dem Paar gewünscht wird. Die zeichenhafte Bedeutung des Brotes kommt auch in der Vaterunser-Bitte «Unser tägliches Brot gib uns heute» zum Ausdruck.

 

Die Hochzeitstorte

Nach einem feinen Essen schneidet das Brautpaar gemeinsam die oft mehrstöckige und reich verzierte Hochzeitstorte an und eröffnet damit das Dessertbuffet. – Wer bei diesem kleinen Akt die Hand oben hat, der soll gemäss Volksmund in der Ehe das Sagen haben!

 

Der Hochzeitstanz

Beim Hochzeitstanz gehört dem Paar zuerst einmal die Tanzfläche ganz allein. Klassisch wird ein Walzer getanzt. Doch heute gilt: Das Paar bestimmt den Stil. Im Verlauf des Tanzes werden die Hochzeitsgäste eingeladen mitzutanzen. Und wer sich auf dem Parkett nicht so sicher fühlt, kann ja einen Tanzkurs besuchen.

 

Die Hochzeitsreise

Viele Paare verbringen nach der Heirat den Urlaub an einem gemeinsamen Wunschziel. Ein finanzieller Zustupf an die Flitterwochen ist auch ein beliebtes Hochzeitsgeschenk, da die meisten Brautleute ja bereits vor der Heirat im selben Haushalt leben und keine Aussteuer benötigen. –Übrigens: «flittern» soll vom  mittelhochdeutschen «liebkosen» und «heimliches Lachen» stammen…