Eucharistie
International

Bischöfe gehen auf protestantische Ehepartner bei Kommunion zu

Ingolstadt, 23.2.18 (kath.ch) Die deutschen Bischöfe wollen konfessionsverschiedenen Ehepartnern im Einzelfall eine gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie ermöglichen. Dies erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung in Ingolstadt.

Der hohe Anteil konfessionsverschiedener Ehen stelle die Seelsorger vor eine «dringende pastorale Aufgabe», erklärte Marx. Grundlage für die Neuerung soll ein Dokument sein, das die Ökumene-Kommission und die Glaubenskommission der Bischofskonferenz erarbeitet haben.

Es sei «von einer sehr grossen Mehrheit der Bischöfe» angenommen worden. Unabdingbar sei es, dass die Seelsorger vor der Zulassung der nichtkatholischen Ehepartner mit den Betroffenen über deren Glauben sprächen und sicherstellten, dass beide die katholische Eucharistielehre teilten, betonte Marx.

Weiterer Schritt auf dem Weg zur Ökumene

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, begrüsste den Beschluss zu konfessionsverschiedenen Ehen als «Richtungsentscheidung» und als einen «weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg der Ökumene». Nun hoffe die Evangelische Kirche darauf, dass eine Teilnahme konfessionsverbindender Ehepartner auch am evangelischen Abendmahl möglich gemacht werde.

«Wir sind Kirche» ist enttäuscht

Die Basisbewegung «Wir sind Kirche» zeigte sich hingegen enttäuscht von dem Beschluss. «Die jetzt erst angekündigte Handreichung scheint noch sehr viel mehr am Kirchenrecht ausgerichtet zu sein, als dass sie die wiederholt von Papst Franziskus gegebenen Impulse aufgreift», kritisierte die Initiative. (kna)

 

Eucharistie | © Michael Haderer, Flickr, CC0
23. Februar 2018 | 14:15
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