Eingang Theologische Hochschule Chur und Priesterseminar
Vatikan

Papst will Arbeit katholischer Hochschulen reformieren

Rom, 29.1.18 (kath.ch) Papst Franziskus will die Arbeit kirchlicher Hochschulen und Fakultäten neu gestalten und aktuellen Herausforderungen anpassen. Dazu veröffentlichte der Vatikan am Montag eine Apostolische Konstitution des Papstes mit dem Titel «Veritatis gaudium» (Freude der Wahrheit), die ein Vorgängerdokument von 1979 fortschreiben soll.

Das neue Dokument setzt einerseits neue Prioritäten für Forschung und Lehre, andererseits soll es die kirchliche Hochschullandschaft neuen Bildungsreformen wie dem Bolognaprozess anpassen oder internationale Abkommen berücksichtigen, denen der Heilige Stuhl zwischenzeitlich beigetreten ist.

Kriterien für Institute an nicht-kirchlichen Universitäten

Für kirchliche Fakultäten, Institute oder auch theologische Fakultäten an nicht-kirchlichen Universitäten formuliert die Konstitution vier Kriterien: 1. das Wesen der christlichen Botschaft intellektuell, geistlich und existenziell zu verstehen, 2. Dialog auch mit nicht-katholischen oder nicht-religiösen Fachleuten als Mittel, die Wahrheit besser zu erkennen, 3. bei aller fachlichen Differenzierung und unterschiedlichen kulturellen Ausdrucksformen von Wissen dieses zu bündeln sowie 4. ein Netzwerk von Einrichtungen sowie Forschungsschwerpunkte, die sich auf das Studium der «epochalen Probleme» von heute konzentrieren und dazu «geeignete, realistische Lösungsvorschläge machen».

Erleichterte Zulassung für Flüchtlinge

Unter den einzelnen Vorschriften ist etwa jener, Flüchtlingen oder Migranten, die «nicht über die regulär erforderlichen Dokumente verfügen», das Verfahren zur Studienzulassung zu erleichtern. Weiter gibt es Hinweise etwa zu Fernstudiengängen in entlegenen Gebieten oder unter Berücksichtigung der heutigen IT.

Insgesamt werden kirchliches Studium und Forschung als Teil der Mission der Kirche verstanden. In diese müssten aber alle Gläubigen eingebunden und dazu befähigt werden, nicht allein Kleriker und Experten. Es sei nötig Führungskräfte und -Zirkel zu bilden, die Wege aufzeigen angesichts der fundamentalen Herausforderungen im gegenwärtigen «Zeitenwandel».

Umsetzung bis Anfang Dezember 2019

Bis Anfang Dezember 2019 sollen die kirchlichen Einrichtungen die nun erforderlichen Massnahmen umsetzen oder in Verhandlungen mit nichtkirchlichen Partnern eingebracht haben, erläuterte der Sekretär der zuständigen vatikanischen Bildungskongregation, Erzbischof Angelo Vincenzo Zani, vor Journalisten. (cic)

Eingang Theologische Hochschule Chur und Priesterseminar | © Georges Scherrer
29. Januar 2018 | 16:01
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