US-Bischöfe fordern Aufschub bei Abschiebung irakischer Christen

Washington, 22.6.17 (kath.ch) Die katholischen US-Bischöfe drängen die Trump-Regierung, die geplante Abschiebung von mehr als 100 irakischen Christen zu stoppen. In einem Brief an Heimatschutzminister John Kelly argumentieren sie, eine Zwangsrückkehr religiöser Minderheiten zu diesem Zeitpunkt ohne besondere Schutzpläne stünde nicht in Einklang mit den Bedenken über die Verfolgung von Christen im Irak.

Mitte Juni hatten Beamte der US-Einwanderungsbehörde in einer Grossaktion gezielt irakische Einwanderer ohne Papiere festgenommen. Unter den Verhafteten sind auch zahlreiche chaldäische Katholiken, die seit Jahrzehnten vor allem in der Grossregion Detroit (Michigan) leben. Das Ministerium hält ihnen Strafhandlungen wie Mord und Vergewaltigung sowie Verwicklung in Drogenhandel vor.

Die US-Bischofskonferenz räumt in dem Schreiben ein, bei einigen der Verhafteten handle es sich um Kriminelle. Dennoch sprechen sie sich gegen eine Ausweisung aus, da sie im Irak als religiöse Minderheit verfolgt würden. Der Brief trägt die Unterschriften von Kardinal Daniel DiNardo aus Galveston-Houston, Bischof Oscar Cantu aus Las Cruces/New Mexico und Bischof Joe Vasquez aus Austin/Texas. (kna)

Zerstörte Hauptstrasse in Karakosch, Irak | © Kirche in Not
22. Juni 2017 | 17:47
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