Syrische Flüchtlingskinder im Libanon
Schweiz

Schweiz nimmt weitere 2000 Flüchtlinge aus Syrien auf

Bern, 9.12.16 (kath.ch) Die Schweiz will in den nächsten zwei Jahren weitere 2000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe begrüsst diese Geste, fordert aber weitergehende Massnahmen wie sicherere Fluchtwege und bessere Zugänge zum schweizerischen Arbeitsmarkt.

Die Schweiz will weiterhin vor allem Menschen aufnehmen, die in die Nachbarländer Syriens geflüchtet sind und die vom UNHCR bereits als Flüchtlinge anerkannt sind, wie der Bund am Freitag mitteilte. Dabei handle es sich vorwiegend um Familien, Frauen und Kinder, Betagte und Kranke.  Der Bund antwortet damit auf eine Anfrage vom UNHCR vom September 2016, besonders verletzliche anerkannte Flüchtlinge im Rahmen des Programms zur Neuansiedlung (Resettlement) aufzunehmen.

Für die Integration dieser Menschen setzt der Bund 12’000 Franken pro Person ein, dies zusätzlich zur ordentlichen Integrationspauschale von 6000 Franken.

Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) begrüsst die Geste des Bundesrats. Allerdings genüge ein zusätzliches Kontingent von 2000 Flüchtlingen für zwei Jahre nicht. «Im Kontext der internationalen Zusammenarbeit ist ein längerfristiges Commitment der Schweiz erforderlich», heisst es in der Mitteilung vom Freitag.

Sprachkurse und Zugang zum Arbeitsmarkt

Die SFH fordert «eine langfristige Aufnahme von Kontingentsflüchtlingen und damit ein deutlicheres Signal für die Öffnung sicherer Fluchtwege.» Das würde die Planungssicherheit für die kantonalen Behörden erhöhen.

Defizite ortet die SFH auch bei der Integration der Flüchtlinge in die Schweizer Gesellschaft. Dieser stünden Hürden im Weg. Das Hilfswerk fordert daher mehr Sprachkurse und den «tatsächlichen Zugang zum Arbeitsmarkt». Ebenfalls müssten Ausbildungsangebote «dringend verbessert werden.» (sys)

 

Syrische Flüchtlingskinder im Libanon | © Alexandra Wey, Caritas Schweiz
9. Dezember 2016 | 17:24
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