Vor dem erneuerten Südportal der Kathedrale Freiburg
Schweiz

Das Südportal der Kathedrale von Freiburg ans Licht gebracht

Freiburg, 4.11.16 (kath.ch) Versteckt für 40 Jahre hat das Südportal der Kathedrale von Freiburg wieder ans Licht gefunden. Das Lächeln der Heiligen, die um 1330 in Sandstein gehauen wurden, erstrahlt wieder in neuer Pracht und steht im Fokus der Öffentlichkeit. Am Samstag wurde das Werk vor 100 Vertretern aus Politik und Kirche enthüllt und eingesegnet.

Maurice Page

Die Eröffnung der Poya-Brücke Ende 2014 befreite die Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg von einer Flut von 25›000 vorbeifahrenden Autos täglich. Seither sind die Schätze des Quartiers für Interessierte wieder viel besser zugänglich. Dazu gehört auch das Südportal der Kathedrale, um 1330 erbaut, wie Stanislas Rück, Kurator für Kulturgüter des Kantons Freiburg bei einer Begehung sagt. Aber die Herausforderungen bei der Restauration des Portals waren allerdings gross.

Jahrzehntelang nicht sichtbar

Umwelteinflüsse hatten die Skulpturen sosehr beeinträchtigt, dass sie in den 1970er Jahren mit einem Vorbau geschützt werden mussten. Damit aber wurden sie aber auch dem Blick der Öffentlichkeit entzogen. «Das Portal ist nicht neu», sagt Stanislas Rück mit Blick auf die erfolgten Renovationsarbeiten. Mit einer Ausnahme: Ein Sockel zeigt Menschen, die auf ihr Mobiltelefon starren… Ein Werk des Berner Bildhauers Volger Kurz.

Seit der Wiederaufnahme der Arbeiten im Jahr 2014 waren nicht weniger als 30 Unternehmen vor Ort tätig. Die Gesamtkosten von 1,8 Millionen Franken wurden durch den Kanton Freiburg als Eigentümer der Kathedrale und dem Bund gedeckt.

Das erste Haus des Volkes

«Die Kathedrale ist das erste Haus der Menschen in Freiburg», freute sich der Propst des Domkapitels, Claude Ducarroz. «Und das Portal ist der Ort, wo die Menschen empfangen werden und von wo sie wieder weiter ziehen, in die Stadt, in die Welt hinaus.» Die Figuren über dem Portal mit der Anbetung des Jesuskindes durch die drei Könige würden diesem Gedanken sehr entsprechen, ergänzte der Probst.

Die Eröffnung des Südportals der Kathedrale ist gleichzeitig der Auftakt für weitere Sanierungsarbeiten im Burg-Quartier, die für die Jahre 2019 bis 2021 geplant sind. Der Stadtteil wird zu einer Fussgängerzone werden, berichtet Stadtarchitektin Nicole Surchat Vial. Die Erneuerungen, vor allem die Pflästerung und Beleuchtung, würden eine ganz neue Inszenierung der Kathedrale ermöglichen. (cath.ch)

Vor dem erneuerten Südportal der Kathedrale Freiburg | © Georges Scherrer
4. Dezember 2016 | 15:19
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