Nora Illi erklärt ihre "IS-Propaganda"
International

Deutscher Rundfunkrat kritisiert Moderatorin Anne Will für Auftritt von Schweizer Islamistin

Hamburg, 3.12.16 (kath.ch) Der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks NDR kritisiert Anne Will wegen der Einladung der Schweizerin Nora Illi. Der Auftritt der vollverschleierten Islamistin sei aber dennoch kein Verstoss gegen die Programmrichtlinien. Der NDR ist der im Ersten Deutschen Fernsehen ARD für «Anne Will» zuständige Sender.

«Nach ausführlicher Diskussion unter Beteiligung von Frau Will» habe das Gremium am Freitagabend in Hamburg beschlossen, dass die Sendung mit dem Thema «Mein Leben für Allah – Warum radikalisieren sich immer mehr junge Menschen?» nicht gegen die Grundsätze der Programmgestaltung des NDR-Staatsvertrages verstossen habe.

Einladung von Illi wurde deutlich kritisiert

Zugleich kritisierte das Gremium die Einladung der Schweizer Islamistin Nora Illi «deutlich». Den von ihr vertretenen «extremen Positionen» und auch ihrer Vollverschleierung hätten in der Gesprächssendung kein Forum gegeben werden müssen, heisst es. Der Verein «Islamischer Zentralrat Schweiz» hätte deutlicher eingeordnet werden müssen.

In der Talkshow am 6. November hatte die vollverschleierte Illi in ihrer Eigenschaft als Frauenbeauftragte des «Islamischen Zentralrats Schweiz» (IZRS) Verständnis für junge Leute gezeigt, die in den Herrschaftsbereich der Terrorgruppe «Islamischer Staat» (IS) reisten. Zuschauer hatten in Zuschriften und Beschwerden die Teilnahme einer Frau mit Gesichtsschleier sowie ihre radikalislamischen Aussagen kritisiert.

Die Redaktion hatte dazu erklärt, man habe die Einladung von Frau Illi «sorgfältig abgewogen». «In Kombination mit den anderen Gästen» sei dies «vertretbar und richtig» gewesen. (kna)

Nora Illi erklärt ihre «IS-Propaganda» | © printscreen
3. Dezember 2016 | 13:35
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