Der etwas andere Adventskalender des Bistums St. Gallen
Schweiz

Mogeln gilt nicht – auch bei kirchlichen Online-Adventskalendern

Zürich, 1.12.15 (kath.ch) «Böse Kinder kriegen nix! Mogeln gilt nicht, nur die Türchen für den heutigen oder einen früheren Tag im Dezember öffnen», heisst es im Adventskalender der Kirchgemeinde Sigriswil BE, wenn man am 1. Dezember versehentlich auf den 14. Dezember tippt. Dieser Adventskalender ist eines der vielen Angebote, welche katholische und reformierte Internetportale für die Adventszeit bereitgestellt haben.

Der klassische Adventskalender ist trotz Social Media nicht ausgestorben. So bietet Jungwacht Blauring einen traditionellen, gedruckten Adventskalender an, in welchem sich Jugendliche durch die Adventszeit hindurch blättern können.

Adventskalender können aber auch dazu dienen, Menschen zusammenzuführen. Im zürcherischen Adliswil haben sich die katholische Kirche, reformierte Kirche, Chrischona-Gemeinde und evangelisch-methodistische Kirche zusammengetan. Erstmals luden sie 2012 die Bevölkerung dazu ein, im Dorfzentrum gemeinsam an jedem Tag im Advent ein neues Fenster im Adventskalender zu öffnen. Im Aargau lädt die reformierte Kirche Frick zum Geschichten-Adventskalender ein: Jeden Tag erzählt am frühen Abend jemand eine Geschichte von einem Menschen, der wartet. Ein spezielles Adventsereignis bietet die Stadt Frauenfeld TG an. An zehn Orten werden in der Vorweihnachtszeit biblische Szenen an Wände projiziert.

«gWunderfitze» und Tierkommentare

«Tendenz zunehmend» heisst es in diesem Jahr bei den Adventskalendern, die über Internet, Apps oder Social Media verbreitet werden. Ein alt bewährter Adventskalender für junge Menschen, die mit Smartphone und Computer gut ausgerüstet sind, ist jener von www.smas.ch. Die Abkürzung steht für «short message advents system schweiz». Wer sich abonniert, erhält auch in diesem Jahr jeden Tag einen Spruch von einem Jugendlichen und kann zudem mit dem Anbieter Kontakt aufnehmen. An smas.ch beteiligen sich die katholischen Kirchen von Bern, beider Basel, Freiburg, Thurgau und Zug sowie die reformierten Kirchen der Schweiz.

Neu auf dem Netz ist die katholische Kirche Basel mit einem Adventskalender. Dieser wendet sich während der Adventszeit unter dem Stichwort «gWunderfitze” mit den beiden Fragen «Worauf warten Sie? Worauf wartest Du?» an die Öffentlichkeit. Die Künstlerin und Theologin Anne Burgmer hat 24 Persönlichkeiten ausgewählt, welche über Videoclips in der Vorweihnachtszeit Antworten geben. Den Beginn machte am 1. Dezember die Primarschülerin Daria.

Tiere lässt das Bistum St. Gallen während der Adventszeit zu Wort kommen. Den Reigen auf Facebook eröffneten bereits am 1. Advent, 29. November, zwei Schafe. Ihr Dialog lautet, etwas verkürzt, wie folgt: Rechtes Schaf: «Ich habe gehört, die Menschen warten auf jemanden. Sie nennen das Adventszeit. Wow! Das muss ein ganz besonderer Mensch sein, auf den man so lange wartet.» Linkes Schaf: «Keine Ahnung, aber es ist scheinbar jemand, der sich darüber freut, wenn er ein Schaf wiederfindet.» Den Schafen auf den Versen sind bereits ein Löwe und eine Schlange.

Vorpreschen nicht gestattet

Einen traditionellen Bild-Adventskalender hat die reformierte Kirche Affoltern am Albis aufgeschaltet. Genauso wie jener in Sigriswil verleitet dieser dazu, bereits die Zahl 24 anzutippen. Dann klemmt aber der Kalender ab und verkündet: «Böse Kinder kriegen nix! Mogeln gilt nicht.»

Auch nicht auf den nächsten Tag vorgreifen kann beim Adventskalender des Katholischen Medienzentrums. Dieser bietet 24 Adventsgeschichten in der Zeit bis Weihnachten an. Ebenfalls das deutsche katholische Internetportal «katholisch.de» ist mit einem eigenen Kalender online präsent. (gs)

Der etwas andere Adventskalender des Bistums St. Gallen | © 2015 facebook.com/BistumSG
1. Dezember 2015 | 14:55
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