Firmenvertreter: «Flüchtlingsinitiative von Ikea ist super»

Schmerikon SG, 12.11.15 (kath.ch) Der Präsident der Vereinigung Christlicher Unternehmer Schweiz (VCU), Michael Nägeli, begrüsst die Ankündigungen der Firmen Ikea und Planzer, Flüchtlingen ein Praktikum oder eine Stelle anzubieten. In seiner Unternehmer-Vereinigung sei die Frage allerdings bisher nicht zur Sprache gekommen.

Es sei gut, dass es solche Unternehmen gebe, die voraus gehen würden, sagte Nägeli auf Anfrage von kath.ch. Er finde die Initiative von Ikea «super». Unter den Firmen der Vereinigung VCU, die Nägeli vertritt, kennt er aber keine, die Flüchtlinge oder Asylbewerber angestellt hätte. Auch an den Anlässen der Regionalgruppen sei die Flüchtlingsthematik noch nicht zur Sprache gekommen.

Das habe womöglich auch damit zu tun, dass die Schweiz lange von den neueren Flüchtlingsströmen verschont gewesen sei. Womöglich ändere sich diese Situation jetzt, meinte Nägeli. Die Initiative sei aus christlicher Sicht zu begrüssen, betont der Präsident der Vereinigung, die für Ethik und christliche Werte eintritt. Nägeli nimmt sich vor, das Thema an der Vorstandssitzung in der kommenden Woche zur Sprache zu bringen.

Gegen gesetzliche Pflicht

Weniger begrüssen würde Nägeli allerdings, wenn den Unternehmen die Pflicht zu sozialem Engagement von Gesetzes wegen auferlegt würde. Er erinnert sich an einen internationalen Konzern, der die Vorgabe gehabt habe, Menschen mit Handycaps einzustellen und dies gezwungenermassen habe umsetzen müssen.

Laut der Neuen Zürcher Zeitung (12. November) will das Möbelhaus Ikea Praktikumsprogramme für Flüchtlinge starten und das Transport- und Logistikunternehmen Planzer Ausbildungsplätze für rund 100 Flüchtlinge anbieten. Laut Recherchen der Zeitung ist eine Umsetzung dieser Initiativen ungewiss. Im laufenden Jahr seien im Kanton Zürich nur 5 von 35 Gesuchen zur Beschäftigung von Asylbewerbern bewilligt worden. (rp)

 

12. November 2015 | 15:57
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