Archäologen finden Festungsmauer der Philisterstadt Gat

Jerusalem, 4.8.15 (kath.ch) Israelische Archäologen der Bar-Ilan-Universität haben bei Grabungen in Tel Zafit südwestlich der Stadt Beit Schemesch Befestigungsmauern sowie ein Stadttor freigelegt. Tel Zafit wird laut israelischen Medienberichten vom Dienstag, 4. August, von Archäologen als die Philisterstadt Gat identifiziert, die zu Zeiten von König David (10. vorchristliches Jahrhundert) die grösste von fünf Philisterstädten war.

Den Angaben zufolge brachten Grabungen ein 30 Meter langes Stück der Stadtmauer, Überreste eines Wachturms sowie eines Stadttors zum Vorschein. Letzteres gehört nach Angaben der Forscher zu den grössten bislang in Israel gefundenen Stadttoren. Der Fundort der Mauer lässt laut dem leitenden Archäologen Aren Maeir auf eine Ausdehnung der Stadt über 50 Hektaren oder einem halben Quadratkilometer schliessen.

Damit wäre Gat die grösste bekannte Stadt dieser Zeit. Andere Städte wie Jerusalem oder Megiddo erstreckten sich den Angaben zufolge zur selben Zeit über etwa 12 Hektaren.

Neue Erkenntnisse über Königreich Israel denkbar

Laut dem Bericht könnten die Funde auch neue Erkenntnisse über die geopolitische Lage in der Region ermöglichen, etwa hinsichtlich des Königreichs Israel und der Stärke der Philister. Die Existenz einer grossen, befestigten Stadt an der Westgrenze des Südreichs Juda werfe Fragen über die Stärke und Bedeutung Judas auf.

Bereits bei früheren Grabungen in Tel Zafit hatten die Forscher Überreste von Philistertempeln aus dem 11. bis 9. Jahrhundert sowie Hinweise auf ein Erdbeben im 8. Jahrhundert vor Christus gefunden. (kna)

4. August 2015 | 11:22
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