Syrische Flüchtlinge im Libanon
Vatikan

Papst fordert würdiges Leben für alle Kinder

Rom, 8.4.15 (kath.ch) Der Appell für ein würdiges und sicheres Leben der Kinder weltweit stand im Mittelpunkt der Generalaudienz mit Papst Franziskus am Mittwoch, 8. April. Jedes Kind, das unter Krieg und Verfolgung leide, betteln müsse, keine Schulbildung oder medizinische Versorgung erhalte, sei ein «Schrei, der zu Gott aufsteigt und unser System anklagt», sagte er vor Zehntausenden auf dem Petersplatz.

Kinder seien das grösste Geschenk für Mann und Frau, ihre Geburt sei niemals ein Fehler, betonte Franziskus. Die Argumentation, das Elend werde durch die Existenz vieler Kinder nur vergrössert, nannte er eine Schande. Kein Kind dürfe sich als unerwünscht und an den Rand gedrängt empfinden.

«Was geben wir feierliche Menschen- und Kinderrechtserklärungen ab, wenn wir dann die Kinder für die Fehler der Erwachsenen strafen?», so Franziskus. Regierende, Erzieher und alle Erwachsenen müssten dafür sorgen, dass Minderjährige eine unbeschadete Kindheit erleben. «Wenn es um die Kinder dieser Welt geht, ist kein Opfer zu gross und zu kostspielig.»

Stattdessen würden sie jedoch häufig die Beute skrupelloser Geschäftemacher und Ausbeuter. Auch in den reichen Ländern litten Kinder unter ihrer Lebenssituation und erlebten Dramen. Dort seien die Probleme der Zerfall von Familien und die Trennung der Eltern, sozial prekäre Verhältnisse und eine Kultur der Frühreife.

Die Kirche wird nach seinen Worten Kindern und Eltern immer zur Seite stehen. Jesus habe Kinder in den Mittelpunkt gestellt und in ihrer Beziehung zu Gott als Vorbilder gesehen. «Der Herr beurteilt unser Leben nach dem, was ihm die Engel der Kinder zutragen», schloss der Papst. (cic)

Syrische Flüchtlinge im Libanon | © 2015 Sam Tarling/Caritas Schweiz
8. April 2015 | 12:13
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