Das schwere Erdbeben in Nepal vom 25. April 2015 hat grosse Schäden angerichtet.
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Erdbeben in Nepal: Kloster wird zum Zufluchtsort für Überlebende

Kathmandu, 27.4.15 (kath.ch) Direkt im Katastrophengebiet in Nepal ist Barb Soete tätig, Ordensschwester der «Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau». Der in der Erziehung tätige Frauenorden hat sein Kloster im zentralnepalesischen Gebirgsort Bandipur, 60 Kilometer südlich des Epizentrums für Familien geöffnet, die durch das Beben ihr Haus verloren, hiess es in einem Situationsbericht der Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs vom Montag, 27. April.

Viele Bewohner Bandipurs würden derzeit aus Angst vor Nachbeben die Nacht im Freien verbringen, und überall – auch im Kloster der Schulschwestern – gebe es Evakuierungspläne, berichtete Barb Soete, eine in Nepal tätige Schwester. 23 Häuser in dem 30’000-Einwohner-Städtchen auf gut 1’000 Höhenmetern seien infolge des Bebens zusammengestürzt, wobei deren Bewohner im Kindergarten der Schulschwestern vorübergehend einen Zufluchtsort fanden. Die Mahlzeiten werden von der Gemeindeverwaltung bereitgestellt, so Soete.

Wichtige Verbindungsstrassen im Erdbebengebiet sind unterbrochen und Brücken zerstört. In Bandipur und etlichen anderen Landesteilen wurde am Sonntag der Zugang zu Strom, Handy und Internet zumindest zeitweise wiederhergestellt; Fliesswasser gibt es jedoch noch nicht.

Wenig verlässliche Informationen aus Epizentrum

Nur wenige verlässliche Informationen gibt es Soete zufolge aus dem Epizentrum Gorkha: 80 Prozent der Gebäude seien hier zerstört, wovon auch die Bilder der Nachrichtendienste zeugten. «Was wir bisher wissen, ist jedoch vor allem von Anrufen durch Überlebende», so die Ordensfrau. Viele in Nepal würden erst langsam das Ausmass der Katastrophe realisieren.

Das Beben in der Himalaya-Region vom Samstagmittag der Stärke 7,9 war eines der stärksten der vergangenen Jahrzehnte. Die Behörden gingen am Montagvormittag bereits von mindestens 3’000 Todesopfern aus, Tausende Menschen sind verletzt. (kap)

 

Das schwere Erdbeben in Nepal vom 25. April 2015 hat grosse Schäden angerichtet. | © 2015 Edyta Stepczak/zVg Caritas Schweiz
27. April 2015 | 12:04
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