Luc Humbel
Schweiz

Aargauer proben «Aufstand der Anständigen» gegen Fremdendfeindlichkeit

Aarau, 1.9.15 (kath.ch) Mehr als 50 Organisationen setzen am 22. September in Aarau gemeinsam ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit. An der Demonstration mit Platzkundgebung unter dem Motto «Aufstand der Anständigen» beteiligen sich auch die drei Landeskirchen.

Regula Pfeifer

Die politische Stimmung im Kanton Aargau sei «vergiftet», es werde gegen flüchtende Menschen gehetzt, hiess es in der auf der Homepage der Reformierten Kirche Aargau publizierten Mitteilung. Dieses Klima der Ablehnung verunsichere viele Menschen im Aargau. Deshalb wolle man gemeinsam aufstehen für Menschlichkeit und Menschenrechte.

«Wir unterstützen den Anlass ideell und finanziell», erklärt Luc Humbel, Kirchenratspräsident der Römisch-katholischen Kirche im Aargau gegenüber kath.ch. Seine Landeskirche sei vom Netzwerk Asyl angefragt worden, da man «berechtigterweise» annahm, die Kirche gehöre an einem solchen Anlass dazu. Weite Teile der Bevölkerung erkenne die Not von Flüchtlingen an, so Humbel. Doch deren Stimmen kämen zu kurz.

Liegenschaften geöffnet, Seelsorge finanziert

«Wir sind überzeugt: Jene Menschen, die bei uns angekommen sind, muss man menschenwürdig unterbringen «, betont der Kirchenratspräsident. Seine Landeskirche habe zwei Liegenschaften geöffnet für Flüchtlinge, eine in Aarau, die andere in Aarburg. Auch die Kirchgemeinde Wohlen habe ein Haus zur Verfügung gestellt. Zudem finanziere die Landeskirche zwei Stellen von Seelsorgenden, die im Bundesasylzentrum Bremgarten tätig sind. «Unser Engagement in diesem Bereich ist also nichts Aussergewöhnliches», resümierte Humbel.

Am Anlass beteiligt sind neben den drei Landeskirchen vor allem Gewerkschaften, Parteien, Kulturinstitutionen oder kulturelle Vereine sowie Integrationsprojekte. Bei der Gesamtorganisation aktiv ist insbesondere die SP Kanton Aargau. (rp)

Luc Humbel | © zVg
1. September 2015 | 15:26
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