Weihnachten

Krippe in der St. Ursenkatherale in Solothurn.
Krippe in der St. Ursenkatherale in Solothurn.

An Weihnachten feiern die Christen und Christinnen die Geburt von Jesus Christus. Wann genau Jesus vor über 2000 Jahren geboren wurde, ist nicht überliefert. In der Bibel berichten die Evangelisten Lukas und Matthäus über die Geburt Jesu. Sie soll sich in der Umgebung von Bethlehem zugetragen haben. Auf Grund unterschiedlicher Traditionen feiern die verschiedenen Konfessionen das Fest an unterschiedlichen Terminen. Katholiken, Protestanten und ein Teil der Orthodoxie begehen Weihnachten am 25. Dezember nach dem Gregorianischen Kalender. Warum am 25. Dezember? In allen Kulturen wird im Dezember die Sonnenwende gefeiert. Das bedeutet, die Tage werden länger und die Nächte werden wieder kürzer. Der 25. Dezember war früher dafür bekannt, dass der Tag endlich wieder die Herrschaft übernahm. Heute ist es der 21. Dezember. Diese Zeitversetzung kommt durch eine Reform des Kalendersystems im 16.Jahrhundert. Der 25. Dezember wurde erst im 4. Jahrhundert als Festtag für Weihnachten festgelegt. Die Quellen, welche über diese Festlegung berichten sind unklar. Es wird vermutet das die Christen und Christinnen der ersten Jahrhunderte Parallelen zogen zwischen dem römischen Sonnengott Sol invictus, dessen Festtag im 3. Jahrhundert auf den 25. Dezember festgelegt wurde und Jesus Christus, der «wahren Sonne». Zwei Feste an einem Tag, das geht schlecht. So ersetzte die Kirche den Ehrentag des römischen Gottes mit der Geburt von Jesus Christus.

Die Feierlichkeiten beginnen bereits am Vorabend, am 24. Dezember, der auch Heiliger Abend genannt wird. Der Grund liegt darin, dass ein Fest immer mit den Vigilen, den Nachtwachen des Vorabends begonnen wurde. Für viele Christen und Christinnen ist die Mitternachtsmesse in der Nacht vom 24. Auf dem 25. Dezember der Höhepunkt der Feierlichkeiten.

Die Geburt Jesu bedeutet für Christen und Christinnen, dass Gott Mensch geworden ist. In Jesus hat sich Gott den Menschen als Mensch mitgeteilt und sich in ihre Geschichte hineinbegeben. Das Gott durch Jesus Christus Mensch geworden ist, deuten die Christinnen und Christen als grosses Zeichen seiner Liebe zu den Menschen.  

Die Weihnachtsgeschichten sind nachzulesen im Matthäusevangelium 1, 18-25 und im Lukasevangelium 2, 1-20.

Brauchtum

Weihnachtsbaum

Ursprünglich symbolisierte der grüne Tannenbaum den «Paradiesbaum» in der Geschichte um die Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies. Ihren Gedenktag feiert die Kirche am 24. Dezember. An diesem Gedenktag wurde die Geschichte von Adam und Eva gerne nachgespielt. Dazu brauchte man einen Baum, der auch im Dezember noch grün ist. So kam der Tannenbaum zu seiner Ehre. Als der 24. Dezember dann immer mehr als Heiliger Abend gefeiert wurde, wurde aus dem Paradiesbaum der Christbaum. Bereits aus dem 15. und 16. Jahrhundert ist das Aufstellen des Weihnachtsbaums überliefert. Doch wirklich populär wurde der Brauch des Weihnachts- oder Christbaums erst im 19. Jahrhundert. Da vor allem im deutschsprachigen Raum. Von dort aus verbreitete sich der Brauch in alle Welt. Es werden hauptsächlich Tannen und Fichten durch Lichterketten und Baumkugeln zu oftmals glanzvollen Weihnachtsbäumen dekoriert. Christbaumkugeln erinnern an die Früchte am Paradiesbaum, von denen Adam und Eva entgegen dem Gebot Gottes assen.  Heute wird der Weihnachtsbaum meist mit bunten Kugeln, Lametta, Strohsternen, kleinen Holzfiguren sowie Süßigkeiten geschmückt. Auf die Spitze setzt man normalerweise einen Stern (in Anlehnung an den Stern von Bethlehem) oder eine kunstvolle Spitze. Die einzelnen Äste des Baumes werden mit Kerzen geschmückt. Weihnachtsbäume werden zu Hause, in Kirchen und an anderen öffentlichen Orten aufgestellt.

Weihnachstkrippe

Gerne wird die Weihnachtsgeschichte mit Menschen- und Tierfiguren nachgestellt. Im Zentrum der Stall von Bethlehem mit Maria, Josef und dem Kind in der Krippe. Ochs und Esel und die Hirten mit ihren Schafen dürfen auch nicht fehlen. Die drei Weisen aus dem Morgenland (die drei Könige) wie auch die Engel komplettieren die szenische Darstellung.

Die erste Krippe im heutigen Sinn wurde 1562 in Prag von den Jesuiten aufgebaut. Die Jesuiten waren zusammen mit den Serviten und Franziskaner grosse Förderer der Verbreitung von Krippen.

Krippen sind bis heute feste Bestandteile des kirchlichen und häuslichen Weihnachtsschmucks und werden in allen erdenklichen künstlerischen Stilen und Materialien gefertigt.

Geschenke

Die Tradition, dass man sich an Weihnachten beschenkt, ist kein neuzeitliches Phänomen. Dieser Brauch lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Wenn wir die Weihnachtsgeschichte bei Matthäus lesen, erkennen wir, dass auch die Weisen aus dem Morgenland nicht mit leeren Händen zur Krippe kamen. Sie brachten dem neugeborenen Gottessohn Weihrauch, Gold und Myrre.

Weihnachtsgeschenke erinnern daran, dass Gott Jesus seinen Sohn den Menschen als Zeichen seiner Liebe schenkte. Weil Weihnachten auch als Fest der Liebe gefeiert wird, ist es selbstverständlich geworden, die Liebesten zu beschenken. An manchen Orten ist es Brauch, kleinen Kindern zu sagen, «das Christkind» bringe die Geschenke.

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Quelle: Papa Capellano | © 2016 Schweizergarde