Elena Marti dekoriert das AKJ Oberland am Tag der Eröffnung.
Schweiz

Zürcher Jugendseelsorge geht in die Regionen

Wetzikon ZH, 14.6.17 (kath.ch) Ein erster Aussenposten der Jugendseelsorge der Katholischen Kirche im Kanton Zürich ist am Dienstag in Wetzikon eröffnet worden. Ortspfarrer Patrick Lier segnete die Animationsstelle kirchliche Jugendarbeit (AKJ) Oberland. Im Verlaufe des Jahres werden drei weitere regionale Stellen eröffnet, um die Jugendarbeit der Pfarreien vor Ort zu unterstützen.

Barbara Ludwig

Die AKJ hätten zum Ziel, die Jugendarbeit in den Pfarreien zu animieren, sagte Frank Ortolf, der Leiter der Jugendseelsorge der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, bei der Eröffnung des Wetziker Aussenpostens. Dieser ist in einem Büro im dritten Stockwerk eines historischen Hauses unweit des Bahnhofs einquartiert.

Als «Geh-hin-Kirche» raus in die Regionen

Die Dienstleistungen der AKJ umfassten fünf Bereiche, so Ortolf: So sollen sie die Verantwortlichen vor Ort beraten und begleiten. Zudem sollen sie regionale Angebote unterstützen und bei der Erarbeitung von Konzepten für die Jugendarbeit helfen. Sie werden auch in der Aus- und Weiterbildung sowie in der Vernetzung aktiv sein.

Mit der Schaffung der regionalen Stützpunkte wolle sich die kantonale Jugendseelsorge dezentralisieren und «vor Ort wahrnehmbar sein». Dahinter stehe die Haltung einer «Geh-hin-Kirche», sagte Ortolf vor der kleinen Gruppe kirchlicher Angestellter, die sich zum sogenannten «Kick-Off» der AKJ Oberland eingefunden hatte.

Entscheid für neue Strategie fiel 2015

Im September 2015 sei die neue Strategie, in die Regionen hinauszugehen, abgesegnet worden, sagte Markus Köferli, Bereichsleiter Spezialseelsorge bei der Zürcher Kantonalkirche. Vera Newec, im Synodalrat für die Jugendseelsorge zuständig, habe sich stark für die Regionalisierung eingesetzt, so Markus Köferli. Er nahm anstelle der verhinderten Newec am Anlass in Wetzikon teil.

Die Überzeugungsarbeit war offenbar nötig: Die Begeisterung für die neue Strategie sei nicht bei allen gross gewesen, sagte Köferli weiter. Er erinnerte daran, dass ein früherer Versuch der Regionalisierung Ende der 1990er Jahre scheiterte.

Er selbst zeigte sich erfreut. Die Segnung der AKJ Oberland durch den Pfarrer solle «Ermutigung und Motivation» sein. «Ich wünsche euch, dass wir in drei Jahren sagen können, dass diese Stelle der Region zum Segen geworden ist», schloss Köferli.

Wertschätzung für das Jungsein

Zum Schluss des Eröffnungsaktes ermunterte der Pfarrer von Wetzikon, Patrick Lier, dazu, «das Jungsein zu schätzen». «Niemand soll dich wegen deiner Jugend geringschätzen», zitierte er einen Spruch aus der Bibel.

Man müsse den jungen Menschen Mut und Freude zusprechen, ob sie nun an Gott glaubten oder nicht, in der Kirche aktiv seien oder nicht. «Mir als Pfarrer ist es wichtig, dass die Jugendlichen wissen, dass die Kirche für sie da ist», so Lier. Dann sprach er ein Segensgebet und besprengte das Büro von Stefan Ritz mit Weihwasser. Der 43-jährige Joner ist soziokultureller Animator und leitet den Wetziker Aussenposten.

Tape Art zur Eröffnung

Während der Eröffnung arbeitete eine junge Frau still im Hintergrund. Elena Marti dekorierte eine Bürowand mit Klebeband in verschiedenen Farben. Das Wandbild mit einer roten Pfanne in der Mitte steht für das Projekt «Pfannenfertig» der Jugendseelsorge Zürich. Dieses bietet Pfarreien pfannenfertige Angebote für die Jugendarbeit an. Auf den Fensterscheiben brachte Marti, die Tape Art-Workshops leitet, die Buchstaben A, K und J an. Sie signalisieren nach aussen, dass in dem Haus an der Guyer-Zeller-Strasse 21 die AKJ Oberland zuhause ist.

Weitere Aussenstellen werden im Verlauf des Jahres in Affoltern am Albis, in Zürich und in Winterthur offiziell eröffnet. Für zentrale Aufgaben, etwa die Grundlagenarbeit, bleibe weiterhin die kantonale Fachstelle in Zürich zuständig, sagte Leiter Ortolf gegenüber kath.ch.

Elena Marti dekoriert das AKJ Oberland am Tag der Eröffnung. | © Barbara Ludwig
14. Juni 2017 | 12:35
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