Vatikan kann Londoner Luxusimmobilie über ihrem Wert verkaufen

Im Juni wird der Vatikan voraussichtlich die Londoner Luxusimmobilie verkauft haben, die im Fokus des vatikanischen Finanzprozesses steht.  

Der Kaufvertrag sei unterzeichnet und eine Anzahlung von zehn Prozent habe der Vatikan bereits erhalten, sagte der Leiter des vatikanischen Wirtschaftssekretariat, Juan Antonio Guerrero Alves, dem Portal Vatican News am Freitag. Die Transaktion sei «in voller Transparenz und nach den neuen Regeln der vatikanischen Verträge durchgeführt» worden.

Über geschätztem Wert verkauft

Es habe sechzehn Angebote gegeben, von denen vier in der engeren Auswahl waren. «Das Gebäude wurde über dem eigentlichen Wert verkauft, der im Haushaltsplan vorgesehen war, und über dem Wert, der von Experten ermittelt wurde», so Alves weiter.

Im November hatten britische Medien noch von einem Verlust von rund 110 Millionen Euro für den Vatikan gesprochen. Ursprünglich hatte der Vatikan etwa 350 Millionen für die Immobilie gezahlt.

Zentral im Finanzskandal

Der damalige Immobiliendeal steht im Mittelpunkt eines Finanzskandals, für den sich der frühere Substitut im Staatssekretariat und Kurienkardinal Angelo Becciu sowie neun weitere Angeklagte derzeit vor der vatikanischen Justiz verantworten müssen. Ihnen wird Veruntreuung und Betrug vorgeworfen. Hintergrund sind riskante und verlustreiche Finanzinvestitionen des Staatssekretariats.

Der Skandal sorgte nicht zuletzt deshalb für Empörung, weil das investierte Geld offenbar auch aus dem Peterspfennig stammte, der aus Spenden von Katholiken für die karitativen Aufgaben des Papstes gebildet wird. (cic)

Westminster, Sitz des britischen Parlaments | © Pixabay/PDIMaria, Pixabay License
29. Januar 2022 | 10:15
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!