Gottesdienst der Tessiner in der Wallfahrtskirche von Sachseln OW
Schweiz

Über 600 Tessiner pilgern zu Bruder Klaus

Sachseln OW/Bern, 6.6.17 (kath.ch) Über 600 Tessiner haben an Pfingstmontag an einer Pilgerreise des Bistums Lugano nach Sachseln teilgenommen. Zusammen mit Bischof Valerio Lazzeri feierten sie in der Kirche des Wallfahrtsortes einen Gottesdienst. Eine kleinere ökumenische Pilgergruppe hatte sich dagegen bereits am Freitag von Flüeli-Ranft OW in Richtung des Berner Münsters aufgemacht, wo die Reise am Pfingstmontagabend ihren Abschluss fand.

Dem Gottesdienst der Tessiner Wallfahrer wohnte eine vierköpfige Ehrendelegation der päpstlichen Schweizergarde bei, meldete die Tessiner Tageszeitung «Giornale del Popolo» (6. Juni). Ausserdem seien in Sachseln zahlreiche katholische Pfadfinder aus dem Tessin zur Wallfahrt hinzugekommen, die sich bereits in der Region befanden. Laut der Zeitung waren die Pfadfinder am Montagmorgen zu Fuss von Stans OW nach Sachseln gewandert. Die diözesane Wallfahrt nach Sachseln wurde aus Anlass des 600. Geburtstages des Schweizer Landespatrons Niklaus von Flüe (1417-1487) durchgeführt.

In vier Tagen von der Ranftschlucht ins Berner Münster

Eine längere Pilgerreise über Pfingsten haben dieses Jahr die drei Berner Landeskirchen organisiert. Die ökumenische Pilgerreise startete bereits am Freitagmorgen in Flüeli-Ranft in der Ranftschlucht und führte in vier Etappen via Brienz, Interlaken und Thun im Kanton Bern in die Bundesstadt. Dort fand am Montagabend im Münster die Abschlussfeier statt.

Mit der Berner Pilgerreise sollten gleichzeitig der 600. Geburtstag von Bruder Klaus und 500 Jahre Reformation gefeiert werden. Die Teilnehmer hätten mit dem gemeinsamen Weg ein «ökumenisches Zeichen» gesetzt, teilten die Veranstalter am Dienstag mit.

Rund 50 Personen seien vier Tage lang mitgepilgert, heisst es in der Mitteilung weiter. «Viele Dutzend» Personen seien zudem etappenweise mitgewandert oder hätten an den Abendveranstaltungen in den vier Städten teilgenommen.

Rückzug ermöglicht tiefe Hinwendung zur Welt

Bei der Abschlussfeier im Berner Münster würdigte Regierungsrat Christoph Neuhaus Bruder Klaus als Friedensstifter. «Äusserlich betrachtet hat sich Bruder Klaus von der Welt zurückgezogen, um sich ganz Gott zu widmen», zitiert die Mitteilung den Berner Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektor. «Aber dieser Rückzug hat ihn zu einer ganz neuen und tiefen Hinwendung zur Welt, zu seinen Mitmenschen, zu diesem Erdenleben geführt.» Die Reformatoren würdigte Neuhaus als «weise Ratgeber, die die Einsicht vermittelten, dass der Rechtsstaat eine Lebenshilfe sei».

Laut Mitteilung werten die Organisatoren das ökumenische Projekt als Erfolg. Beteiligt haben sich die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn, die Christkatholische Landeskirche des Kantons Bern, die Evangelisch-Reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern sowie die Katholische Kirche Region Bern. (bal)

Gottesdienst der Tessiner in der Wallfahrtskirche von Sachseln OW | © zVg
6. Juni 2017 | 14:13
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