Lichtshow auf dem Bundeshaus 2013
Schweiz

Ton und Lichtspektakel Reformation vor dem Bundeshaus

Bern, 30.9.17 (kath.ch) Die Reformation findet vom 13. Oktober bis 25. November vor dem Bundeshaus statt. Das diesjährige Licht- und Tonspektakel, das seit einigen Jahren im Herbst auf die Bundeshausfassade projiziert wird, beleuchtet die Reformationsgeschichte. Eine Sonderbeilage für reformierte Publikationen der Deutschschweiz bereitet auf dieses Ereignis vor.

Georges Scherrer

«Freiheit gehört für mich wie Würde und Verantwortung zu den zentralen theologischen Werten», erklärt in dieser Sonderbeilage der Noch-Bundesrat Didier Burkhalter. Von den Kirchen und Religionsgemeinschaften erwartet er, dass sie Werte wie Respekt, Toleranz und Pluralismus «konsequent vorleben». Die Sonderbeilage ist in den kantonalen Ausgaben des reformierten «Kirchenboten» eingefügt.

Der bekannte Psychiater und Buchautor Daniel Hell schlägt in dem Heft eine Brücke von der Reformation zu einer Welt, die sich unter dem Einfluss der Computer, technischen Fortschritte und sozialen Umbrüche «rasant verändert». Das verunsichere und trage dazu bei, «dass immer mehr Menschen wegen Depressionen und Angstzuständen Hilfe suchen».

Der Mensch müsse sich wieder auf «Du» begeben und «aus erster Hand» spüren lernen. So etwas könne kein Computer leisten. Dies sei aber im Ansatz auch die Botschaft der Reformatoren gewesen, «die eine institutionelle Bevormundung ablehnten und die zwischenmenschliche Liebe betonten», meint Hell in der Beilage.

Gefährlicher Selbsttest

Die acht Sonderseiten geben weitere Stellungnahmen von prominenten und weniger prominenten Personen zur Reformation ab und schliessen mit einem Selbsttest. Über die Beantwortung von 15 Fragen kann jeder selber prüfen, wie reformationstauglich oder reformationsresistent er ist.

Unter den Befragten outet sich niemand als katholisch. Im Selbsttest dagegen ist der Katholizismus als Prüfstein eingebaut. So wird nach «Antonius» gefragt. Unter den drei möglichen Antworten taucht neben dem Kellner von der Bar nebenan der heilige Antonius auf. Vielleicht wissen reformiert sozialisierte Menschen, wer das ist.

Auch der «Priester», den es in den Kirchen der Reform nicht gibt, hat seinen Platz im Selbsttest. Auf die Bemerkung «Sie wollen etwas für Ihre Sicherheit im Verkehr tun» können aufgrund des Selbsttests wankelmütig gewordene Protestanten antworten mit: «Ich rufe den Priester und lasse das Auto segnen.»

Nachhilfeunterricht vor dem Bundeshaus

Beim Selbsttest kann eine Punktzahl von maximal 45 erreicht werden. Nach dem Selbsttest folgt in der Beilage der Hinweis auf das Ton- und Lichtspektakel vor dem Bundeshaus mit dem Titel «Reset». «Was vor 500 Jahren begann, hob die Welt aus den Angeln und ordnete sie neu: Die Reformation wirkt bis heute nach und feiert ihr grosses Jubiläum», heisst es der Beilage programmatisch.

Wer also den Selbsttest mit einer bescheidenen Punktzahl beendet, kann sich Nachhilfeunterricht auf dem Bundesplatz holen und dies vom 13. Oktober an. Das Ton- und Lichtspektakel wird während sechs Wochen jeweils zwei Mal am Abend ausgestrahlt.

Lichtshow auf dem Bundeshaus 2013 | © Georges Scherrer
30. September 2017 | 16:30
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