Thurgauer Kirchen wollen Flüchtlingen langfristig helfen

Weinfelden TG, 14.9.15 (kath.ch) Die katholische Landeskirche Thurgau setzt sich mit der Frage auseinander, welchen Beitrag die Kirche in der Flüchtlingsthematik leisten kann. Zusammen mit der evangelischen Landeskirche wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, welche einen solchen Beitrag der Kirchen definieren soll, um ein langfristiges Engagement zu fördern, wie Urs Brosi, Generalsekretär der Katholischen Landeskirche Thurgau, auf Anfrage von kath.ch mitteilte.

«Wir möchten, dass die Pfarreien und Kirchgemeinden sich langfristig sinnvoll engagieren, auch wenn der aktuelle Medienhype wieder vorüber ist und die grosse Hilfsbereitschaft vielleicht sogar in Angst, Abwehr oder Feindlichkeit umschlägt», schreibt Brosi in einem Mail an kath.ch. Die beiden Landeskirchen hätten deshalb eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die versuchen werde, «in Zusammenarbeit mit Kanton, Gemeinden und Hilfswerken einen für den Flüchtlingsbereich nützlichen Beitrag der Kirchen zu definieren und ein längerfristiges Engagement der Kirchen in diesem Bereich zu fördern», so Brosi. Dazu sei eine Informationsveranstaltung für die Kirchgemeinden geplant. Brosi hofft, dass die Arbeitsgruppe noch im September ihre Arbeit aufnehmen kann.

Kirche unterstützt Kanton

«Gemäss unseren Abklärungen besteht im Thurgau kein unmittelbarer Unterbringungs-Notstand, da die Schweiz von den Flüchtlingswellen auf der Balkanroute bislang kaum betroffen war», so Brosi weiter. Die höheren Asylzahlen bedeuteten aber für die Gemeinden eine intensivere Suche nach Wohnraum. Deshalb hatte der katholische Kirchenrat Thurgau bereits Anfang September ein Schreiben des kantonalen Sozialamts an die Gemeinden auch an die Kirchgemeinden weitergeleitet. In diesem Schreiben bat das Sozialamt um Hinweise auf Unterbringungsmöglichkeiten. In den Monaten Juli und August habe der Kanton bis zu 80 Personen unterbringen müssen.

Dem Schreiben beigefügt war ein Begleitschreiben von Landeskirche und Caritas Thurgau, welches die Kirchgemeinden nochmals aufforderte zu prüfen, ob sie Wohnraum zur Verfügung stellen könnten. Als Kontaktadresse wurde die Peregrina-Stiftung angegeben. Diese wird von den beiden Landeskirchen getragen, sie leitet und betreut die kantonalen Asylzentren im Auftrag des Kantons als staatlich finanzierten Leistungsauftrag. (sys)

Flüchtlinge in der Schweiz | © Caritas
14. September 2015 | 15:44
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