«Tanzen heisst auferstehen»

Silja Walters letztes Werk wird am Passionssonntag veröffentlicht

Würenlos AG, 8.4.11 (Kipa) Knapp zwei Monate nach dem Tod der Ordensfrau und Dichterin Silja Walter erscheint ihr letztes Tagebuch unter dem Titel «Tanzen heisst auferstehen». Hedwig Walter trat am Passionssonntag 1948, vor 63 Jahren also, ins Kloster Fahr ein. Im Rahmen eines Passions-Konzerts am Sonntag in der Klosterkirche Fahr werden neben anderen Texten von Silja Walter auch Abschnitte aus ihrem letzten Tagebuch vorgelesen. Nach dem Konzert kann das Buch gekauft werden.

Das letzte Tagebuch von Silja Walter umfasst 64 Seiten vor allem in Prosa. Während einer Phase in ihrem Leben malte die Dichterin gegen 50 Werke. Den Umschlag des neuen Buchs schmückt ihr Bild «Tänzerin». Damit entspricht der Herausgeber des Werks, der Paulus-Verlag im schweizerischen Freiburg, der bisherigen Praxis bei der Gesamtausgabe der Werke der Dichterin. Auch dort findet sich auf jedem Band eines ihrer Bilder, erklärte der Verlag auf Anfrage.

Schwester Hedwigs letztes Tagebuch sind «intime und eindrückliche Zeilen», wie das Kloster Fahr in seiner Mitteilung schreibt. Priorin Irene Gassmann überliess es dem Paulus-Verlag zur Veröffentlichung. Ulrike Wolitz, Theologin und redaktionelle Leiterin der Silja-Walter- Gesamtausgabe, meint im Vorwort: «Eine leise Ehrfurcht begleitete die Drucklegung. Behutsam muss alles sein, was Hand an das letzte Tagebuch anlegen darf.»

Tanz, aber auch Schmerz und Leid

Das Werk ist ein Dialog mit Gott und mit der Welt, «der sie sich in der Abgeschiedenheit der Klausur auch in ihren letzten Wochen stellte». Im Tagebuch zeigten sich immer wieder ein Ringen und eine Auseinandersetzung mit Schmerz und Leid.

Der Tanz ist in den Texten der Schriftstellerin ein wiederkehrendes Motiv. «Tanzen» ist auch das letzte von Silja Walter in ihrem Tagebuch geschriebene Wort. Es endet mit einem Dank an die Priorin und dem Satz: «Es ist hart für Dich und hart für mich, jetzt zu tanzen.»

In einem am 7. April veröffentlichten Abschiedswort sagt Priorin Irene Gassmann: «Es könnte kein treffenderes Schlusswort aus Deiner Feder geben. Ich stelle mir vor, wie Du mir jetzt – wo du dahinter siehst und im endlosen Tanz Dich bewegst – über die Schulter schaust und sagst: Ach, das letzte Wort, das ist jetzt überhaupt nicht mehr wichtig!»

Hinweis: Öffentliches Konzert zum Passionssonntag mit Texten von Silja Walter am Sonntag,10. April, 17 Uhr, Klosterkirche Fahr.

Hinweis: «Tanzen heisst auferstehen», Letztes Tagebuch von Schwester Hedwig, Silja Walter, Paulus Verlag, 19.80 Franken.

(kipa/com/gs/job)

8. April 2011 | 13:09
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