Der Synodale Weg in Deutschland stösst im Vatikan auf Kritik.
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Steht synodaler Weg auf der Kippe? Katholischer Frauenverband fürchtet Ende von Reformdialog

In Augsburg haben die deutschen Bischöfe ihre Vollversammlung begonnen. Kurz vorher gab es erneut Post aus dem Vatikan zu den Reformdebatten in Deutschland. Steht der Synodale Weg nun auf der Kippe?

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) warnt vor einem Ende des Dialogs zur Zukunft der katholischen Kirche. «Zielgerichtet und kurzfristig haben Vertreter der Römischen Kurie ihr Schreiben platziert und unmissverständlich die deutschen Bischöfe aufgefordert, den Synodalen Ausschuss platzen zu lassen. Das scheint erstmal zu gelingen», erklärte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt am Montag in Düsseldorf.

Gremium für Bischöfe und Laien

Der Synodale Ausschuss soll die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem Gremium wollen Bischöfe und Laien gemeinsam Beschlüsse zum kirchlichen Leben in Deutschland fällen. Am Wochenende hatte der Vatikan diesen Bestrebungen erneut eine Absage erteilt.

Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)
Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Per Brief bekräftigten die Kardinäle und Behördenleiter Pietro Parolin (Staatssekretariat), Manuel Fernandez (Glaubensbehörde) und Robert Prevost (Bischofsbehörde) die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein Entscheidungsgremium zu gründen, in dem außer den Bischöfen auch Laien über kirchliche Grundsatzfragen mit entscheiden.

Satzungsbeschluss von der Tagesordnung genommen

Die Bischöfe nahmen daraufhin die Abstimmung über den Satzungsbeschluss zum Synodalen Ausschuss von der Tagesordnung ihrer am heutigen Montag beginnenden Vollversammlung in Augsburg.

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Die kfd-Vize Agnes Wuckelt kommentierte diesen Schritt mit den Worten: «Das bedeutet, dass weder im Vatikan noch vorerst bei den Bischöfen ein echtes Interesse an einer Kirche besteht, so wie sie vom Grundsatz her gedacht ist: Alle Getauften und Gefirmten sind gleich, alle haben die gleichen Rechte, alle haben einen gemeinsamen Glauben an Gott.» Wuckelt weiter: «Die deutsche Kirche könnte eine Vordenkerrolle einnehmen und Impulse für die Weltsynode geben. Aber die Angst der Kleriker, dass die Gläubigen in Kirchenangelegenheiten mitbestimmen, ist zu gross.»


Der Synodale Weg in Deutschland stösst im Vatikan auf Kritik. | © Synodaler Weg/Malzkorn
20. Februar 2024 | 09:00
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