Lorena Jenal mit einer Frau, die als Hexe verfolgt wurde.
Schweiz

Weimar verleiht Menschenrechtspreis an Schweizer Ordensfrau

Weimar, 23.7.18 (kath.ch) Die deutsche Stadt Weimar verleiht ihren Menschenrechtspreis 2018 an die Schweizer Ordensfrau Lorena Jenal (68). Die Baldegger Schwester werde damit für ihren Einsatz für die Opfer von Hexenverfolgung in Papua-Neuguinea ausgezeichnet, teilte die Stadt mit. Die Preisverleihung findet am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, statt.

Bei ihren Hilfsaktionen für Frauen in Gefahr riskiere Lorena Jenal vielfach ihr Leben, zitiert die Mitteilung vom 11. Juli aus der Begründung des Weimarer Stadtrates. Die Ordensfrau, die der Kongregation der Baldegger Schwestern  angehört, werde inzwischen auch von einem hochrangigen Polizisten bedroht, weil sie mit der Dokumentation eines sogenannten Hexenprozesses die massiven Menschenrechtsverletzungen und die Tatenlosigkeit der Behörden anprangere.

Jenal leistet Aufklärungsarbeit

Jenal versuche, «die Ursachen für die neue brutale Welle der Hexenverfolgung zu identifizieren, um Aufklärungsarbeit zu leisten», heisst es in der Begründung weiter. Dabei scheue sie sich auch nicht, mit den «Peinigern» zu sprechen und gegen das Nichtstun staatlicher Behörden vorzugehen. Der Stadtrat betrachtet das Engagement von Jenal als vorbildhaft für Initiativen in vielen anderen Ländern der Welt, in denen Menschen wegen Hexenverfolgung in Gefahr seien.

Mit seiner Entscheidung, die Schweizer Ordensfrau auszuzeichnen, folge er der Empfehlung des Vergabebeirates, schreibt der Stadtrat in seiner Mitteilung. Dieser hatte sich für den Vorschlag des Internationalen Katholischen Missionswerkes Missio ausgesprochen.

Missio unterstützt Projekt

Das Missionswerk mit Sitz im deutschen Aachen unterstützt das Projekt von Jenal mit Spenden, wie aus der Begründung hervorgeht. Dank dieser Unterstützung konnte das Projekt demnach auf ein breites Fundament gestellt werden.

Preis soll auch Jenals Leben schützen

Der Weimarer Stadtrat hofft, durch die Verleihung des Preises an Jenal eine «kaum beachtete Art der Menschenrechtsverletzung öffentlich zu machen» und das Leben der 68-Jährigen durch internationale Aufmerksamkeit zu schützen.

Lorena Jenal stammt aus Samnaun im Bündnerland. Die Ordensfrau hat insgesamt 36 Jahre ihres Lebens in Papua-Neuguinea verbracht, wie die Generaloberin der Baldegger Schwestern, Zita Estermann, auf Anfrage sagte. (bal)

Lorena Jenal mit einer Frau, die als Hexe verfolgt wurde. | © Bettina Flitner/missio | © Bettina Flitner/missio
23. Juli 2018 | 16:21
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