Angesichts der Missbrauchskrise treten viele aus der Kirche aus.
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München verdreifacht Kapazitäten für Kirchenaustritte

Die Zahl der Kirchenaustritte in München ist nach der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens für das Erzbistum München und Freising sprunghaft angestiegen. Wie der «Münchner Merkur» berichtet, haben 650 Münchnerinnen und Münchner in den vergangenen sechs Tagen dafür Termine beim Kreisverwaltungsreferat gebucht.

Das sind laut Zeitung doppelt so viele wie sonst in einem solchen Zeitraum. Wegen des Andrangs habe das Standesamt seine Öffnungszeiten erweitert und zwei zusätzliche Beschäftigte für Kirchenaustritte abgestellt. Damit seien die Kapazitäten verdreifacht worden, zitiert die Zeitung einen Kreisverwaltungsreferat-Sprecher.

Das Gutachten der Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl attestiert allen Münchner Erzbischöfen seit 1945 umfassendes Führungsversagen im Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche.

2021 erklärten mehr als 22’300 Bürgerinnen und Bürger der bayerischen Landeshauptstadt ihren Kirchenaustritt, so viele wie nie zuvor. Statistisch werden die Zahlen von der Stadt nicht nach Konfessionen aufgeschlüsselt. (kna)


Angesichts der Missbrauchskrise treten viele aus der Kirche aus. | © KNA
26. Januar 2022 | 10:53
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