Sternsinger unterwegs.
Schweiz

Spenden der Sternsinger fliessen auch in eigene Projekte

Sternsinger sammeln Geld für Hilfsprojekte. Nicht alle Spenden erreichen aber das Missionswerk «Missio Schweiz». «Es gibt keine Verpflichtung, das gesammelte Geld an uns zu überweisen», sagt Siegfried Ostermann. Er rechnet dieses Jahr coronabedingt mit weniger Spenden.

Alice Küng

Egal ob Sternen-Trail in Willisau, das Tanzvideo «Jerusalema» in Oberriet, ein Piaggio-Dreirad in Freiburg, Postkarten in Uzwil oder Klangklötze in Seon: Die Sternsinger sind kreativ, um trotz Corona und Gesangsverbot die frohe Botschaft von Weihnachten zu verbreiten. Coronabedingt wurde das Sternsingen bis Mariä Lichtmess verlängert, dem 2. Februar.

Sternsinger in Oberriet tanzen zu «Jerusalema»
Sternsinger in Oberriet tanzen zu «Jerusalema»

Freiwillig und ehrenamtlich engagierten sich auch dieses Jahr schweizweit tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene für die Aktion Sternsingen von «Missio Schweiz». Ziel ist es, den Leuten die Geschichte der Heiligen Drei Könige zu erzählen und den Segen zu bringen: «Christus Mansionem Benedicat» – »Christus segne dieses Haus».

Wichtig sind auch die Spenden. Mit dem gesammelten Geld unterstützt «Missio Schweiz» Hilfsprojekte in Lateinamerika, Afrika, Asien und Ozeanien.

«Missio Schweiz» hat das Sternsingen bekannter gemacht

Anders als in Deutschland und Österreich fliessen in der Schweiz aber nicht alle Sternsingerspenden in die Projekte von «Missio Schweiz». «Es gibt keine Verpflichtung, das gesammelte Geld an uns zu überweisen», sagt Siegfried Ostermann, Kommunikationsverantwortlicher für «Missio Schweiz».

Der Sternen-Trail in Willisau.
Der Sternen-Trail in Willisau.

In der Schweiz habe es das Sternsingen schon gegeben, bevor «Missio Schweiz» die Organisation übernahm. «Durch unsere Animation der Aktion und das zur Verfügung gestellte Material ist das Sternsingen aber sicher gewachsen und bekannter geworden.»

Klassenkasse statt Hilfsprojekte

Viel Orte der Schweiz teilen die Einnahmen auf. «Bei uns fliesst die Hälfte des Geldes in das Hilfsprojekt von ‹Missio Schweiz› in der Ukraine und der Rest kommt in unsere Klassenkassen», sagt der Willisauer Lehrer Christoph Amrein.

Die drei Könige begeben sich dieses Jahr in Willisau nicht auf den Weg.
Die drei Könige begeben sich dieses Jahr in Willisau nicht auf den Weg.

Andere Gemeinden behalten alle gesammelten Spenden für sich. Und das, obwohl das Animationsmaterial inklusive Sternsinger-Logo von «Missio Schweiz» verwendet werde.

Siegfried Ostermann sagt dazu: «Die Gelder fliessen in eigene, oft langjährige Pfarreiprojekte oder werden für die Kinder- und Jugendarbeit in der Pfarrei genutzt.»

Spendenstand erst im Februar bekannt

Nach dem letzten Rekordjahr mit Spenden in Höhe von 1.6 Millionen Franke rechnet «Missio Schweiz»  dieses Jahr mit geringeren Einnahmen. «Ohne direkten Kontakt mit den Kindern spenden die Leute weniger», sagt Ostermann.

Sternsingen und Spenden sammeln
Sternsingen und Spenden sammeln

Noch sei unklar, wie viel Geld zusammengekommen ist. «Überweisungen von den Pfarreien und Gruppen treffen erst später ein.» Dazu kommt, dass die Sternsingerzeit dieses Jahr verlängert wurde. «Erst am 2. Februar können wir einen ersten Trend ablesen», sagt Ostermann.


Sternsinger unterwegs. | © Christian Merz
9. Januar 2021 | 06:35
Lesezeit: ca. 2 Min.
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