Slowakischer Ex-Erzbischof Bezak erhielt Medienverbot aus Rom

Bratislava, 5.3.13 (Kipa) Einen Tag vor dem Rücktritt des Papstes hat der Präfekt der vatikanischen Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, dem populären abgesetzten slowakischen Erzbischof Robert Bezak ein Medienverbot auferlegt. Bezak, der im Juni letzten Jahres unter weiterhin ungeklärten Umständen von der Leitung der Erzdiözese Trnava entbunden worden war, soll sich demnach jeglicher für die Medien bestimmter Äusserungen, einschliesslich geistlicher Ansprachen, enthalten, wie slowakische Medien am Dienstag berichten. Bezak muss deshalb sein vor zwei Wochen gestartetes religiöses TV-Programm beenden.

Die Aufforderung Kardinal Ouellets war Bezak, der Mitglied des Redemptoristenordens ist, bei einem Treffen mit dem Generaloberen seines Ordens, Michael Brehl, in Rom übermittelt worden. Kardinal Ouellet stammt so wie Generaloberer Brehl aus Kanada.

In einer Stellungnahme für die slowakische Presseagentur TASR bat Bezak die Medienvertreter um «Respektierung» seiner Situation. Er danke allen Personen, die ihm bisher «Gunst, Nähe, Hilfe und Unterstützung» geboten hätten, bleibe mit ihnen im Gebet verbunden und schliesse sie ihn seine «geistlichen Bitten» ein.

Striktes Medienverbot

Bereits im Juni vergangenen Jahres war Bezak vom Apostolischen Nuntius in der Slowakischen Republik, Erzbischof Mario Giordana, via Abberufungsbescheid ein Aufenthaltsverbot in seiner bisherigen Diözese sowie ein striktes Kontaktverbot mit den Medien auferlegt worden. Der Erzbischof hatte zuvor einen Rücktritt mit der Begründung abgelehnt, dass ihm die Gründe für diese Aufforderung nicht bekannt seien. Daraufhin wurde ihm seine Abberufung mitgeteilt. Dass er seine Abberufung am 1. Juli in einem Gottesdienst selber bekanntgab, rechtfertigte er damit, dass seine Worte den versammelten Gläubigen und nicht den Medien gegolten hätten.

Nach vereinzelten kurzen Statements, die teilweise von ihm nahestehenden Personen kolportiert wurden, brach Bezak das ihm auferlegte Schweigen im Dezember 2012 massiv mit mehreren kurz hintereinander folgenden grossen Fernsehauftritten, die seine Causa erneut aufs Tapet brachten. Am ersten Fastensonntag (17. Februar) schliesslich präsentierte Bezak im privaten Fernsehsender TA3 die erste Folge von Meditationen des neuen Sendeformats «Wort in der Zeit», mit denen er Zuseher auf Ostern hinführen wollte. (kipa/kap/am)

5. März 2013 | 11:55
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