Kaiserin Zita von Österreich im Gottesdienst im St.-Johannes-Stift in Zizers zu ihrem 95. Geburtstag, 1987.
Schweiz

Seligsprechungsprozess von Ex-Kaiserin Zita geht voran

Für die letzte Kaiserin von Österreich läuft das Seligsprechungsverfahren seit Ende 2009. Zita verbrachte einen Teil ihres Lebens in der Schweiz. Sie starb in Zizers GR, ihr Herz ist in der Klosterkirche Muri AG bestattet.

Der Seligsprechungsprozess von Zita, der letzten Kaiserin von Österreich, schreitet voran. Er gehe davon aus, dass das Untersuchungsverfahren auf Bistumsebene in zwei bis drei Jahren abgeschlossen sei, sagte der Postulator Alexander Leonhardt am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Strassburg. Allerdings habe Zita eine «extrem umfangreiche Korrespondenz» geführt, die es auszuwerten gelte.

Kaiser Karl I. 2004 seliggesprochen

Zita (1892-1989), die bis zuletzt an den Thronansprüchen der Habsburger festhielt, war Gattin von Karl I. Der letzte Kaiser von Österreich starb vor 100 Jahren, am 1. April 1922, und wurde 2004 seliggesprochen.

Verbunden mit der Schweiz

Die letzte Kaiserin Österreichs lebte von 1962 bis zu ihrem Tod in Zizers GR. Auch war zeitlebens mit dem Klosterort Muri AG verbunden. In der Loretokapelle des Klosters befindet sich die Begräbnisstätte des Hauses Habsburg-Lothringen. Kaiserin Zita besuchte jährlich am 1. April – am Todestag ihres Mannes – die Loretokapelle. Nach ihrem Tod am 14. März 1989 in wurde ihr Leichnam dort knapp zwei Wochen aufbewahrt. Ihr Körper wurde danach in der Kapuzinergruft in Wien bestattet. Doch Zitas Herz wurde am 17. Dezember 1989 in Muri neben dem ihres Mannes beigesetzt.

Papst entscheidet

Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein Verstorbener vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Nach Abschluss des Verfahrens auf Bistumsebene werden die Akten der zuständigen Vatikanbehörde zugeleitet. Sie prüft die Echtheit der Dokumente und Zeugenaussagen und holt gegebenenfalls Gutachten über Wunder auf Vermittlung des Kandidaten ein. Am Ende entscheidet der Papst.

Verbundenheit mit Christus

Für Zita läuft das Seligsprechungsverfahren seit Ende 2009. Zur Begründung wird unter anderem auf ihre Pflichterfüllung in ihrer Funktion als Kaiserin und Königin verwiesen, ihre tätige Anteilnahme am Leid der Anderen sowie ihre Verbundenheit mit Christus etwa als Oblatin (Laienmitglied) der französischen Benediktinerabtei Saint Pierre de Solesmes. (kna/jas)


Kaiserin Zita von Österreich im Gottesdienst im St.-Johannes-Stift in Zizers zu ihrem 95. Geburtstag, 1987. | © Keystone
22. März 2022 | 17:47
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