Flüchtlinge in Mosul
Schweiz

Schweizer Religionsvertreter empfehlen, auf Flüchtlinge zuzugehen

Freiburg/Bern, 23.5.17 (kath.ch) In der Flüchtlingsfrage einen Perspektivenwechsel wagen. Dazu rufen die grossen christlichen Religionsgemeinschaften und die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz die Gläubigen auf. Es gehe darum, im Flüchtling statt einem Problem für die Gesellschaft zuerst ein Geschöpf Gottes zu sehen, schreiben sie. Anlass dazu ist der Flüchtlingssabbat beziehungsweise der Flüchtlingssonntag vom 17. und 18. Juni.

Es sei «kaum vorstellbar», dass das «Flüchtlingsproblem» gelöst werden könne, heisst es in der Mitteilung. Als Grund für diese Einschätzung wird angegeben: «Das Ende aller Kriege ist nicht absehbar.» Es gelte darum, eine Spannung auszuhalten und eigene Akzente zu setzen.

Viele kleine Schritte

Die christlichen und jüdischen Religionsvertreter rufen deshalb zu einem Perspektivenwechsel auf. «Wie wäre es, wenn ich in einem Flüchtling statt einem Problem für unsere Gesellschaft zuerst ein Geschöpf Gottes sehe?», fragen sie rhetorisch. Sie empfehlen, um Vertrauen und Zuversicht zu ringen und sich auf diese Art zu «entängstigen». Und sie rufen zu kleinen konkreten Taten auf und führen als Beispiel an, man könnte jede Woche auf eine fremde Person zugehen.

Das Fazit der Religionsvertreter: «Wo viele solcher kleinen Schritte sich ereignen, wo ein bewusstes Aushalten, wo menschliches Wahrnehmen statt Wegschauen stattfindet, da sind wir Gott ein Stück näher.»

Unterschrieben haben den Aufruf Gottfried Locher, Präsident des Rats des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK), Bischof Charles Morerod, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), Bischof Harald Rein von der Christkatholischen Kirche der Schweiz (CKS) und Herbert Winter, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG). (rp)

Flüchtlinge in Mosul | © Andrea DiCenzo/Amnesty International
23. Mai 2017 | 16:33
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