Regenwald am Amazonas
Vatikan

Schutz des Amazonas ist Thema für ganze Menschheit

Bei der Amazonas-Synode in Rom konzentrierten sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit etliche Wortmeldungen noch einmal auf ökologische Themen. Ausserdem wurden vier weitere Personen ins Redaktionskomitee aufgenommen, darunter der österreichische Kardinal Christoph Schönborn.

«Der Schutz des Amazonas vor der Zerstörung durch den Menschen liegt in der Verantwortung der gesamten Menschheit», heisst es in einer am Dienstagabend vom Vatikan verbreiteten Zusammenfassung der Redebeiträge. Ein Desinteresse am Schicksal künftiger Generationen sei nicht tolerierbar.

Umwelt ins Kirchenrecht aufnehmen

Zur Aufgabe von Christen, individuell, gemeinschaftlich wie global, gehöre die «Pflege des Gemeinsamen Hauses» dazu. Dazu müsse sich die Kirche noch stärker im Bildungssektor engagieren. Auch sollte sie sich – etwa über die Päpstliche Akademie der Wissenschaften – an der Schaffung eines weltweiten Netzwerks von Wissenschaftlern und Gelehrten beteiligen. Ein Vorschlag lief darauf hinaus, in das kirchliche Gesetzbuch einen neuen Kanon aufzunehmen, der die Pflichten der Christen gegenüber der Umwelt behandelt.

Menschliche Verantwortung

Andere Beiträge mahnten: Angesichts der vielfältigen Herausforderungen in Amazonien, zu denen neben Umweltzerstörung auch Gewalt, Diskriminierung, Rechtsbrüche und Probleme in der Seelsorge gehören, dürften Menschen nicht in der Opfer-Rolle bleiben. Vielmehr sollten sie sich für den Aufbau ihres Schicksals mitverantwortlich fühlen, daher Rechte beanspruchen und Pflichten übernehmen.

Ab Mittwoch teilen sich die Synodenteilnehmer erneut für zwei Tage in Kleingruppen auf. Deren Ergebnisse sollen am Donnerstagabend im Plenum vorgestellt und anschliessend veröffentlicht werden. Am Freitag und Samstag wird sich eine 13-köpfige Redaktion erstmals mit dem Entwurf eines Abschlussdokumentes befassen.

Kardinal Schönborn im Redaktionskomitee

Das Redaktionskomitee wurden mit vier vom Papst nominierten Mitgliedern am Dienstag komplettiert. Zu diesen gehören: der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, der Präsident der Päpstlichen Wissenschaftsakademien Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, Erzbischof Edmundo Ponciano Valenzuela von Asuncion/Paraguay sowie der italienischen Salesianer-Pater Rossano Sala.

Viele Lateinamerikaner in der Redaktion

Bereits vorher standen fest: der Generalrelator der Synode und Präsident des kirchlichen Amazonas-Netzwerks, der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, der Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, sowie sein Stellvertreter, der maltesische Bischof Mario Grech, Kardinal Michael Czerny sowie der peruanische Bischof David Martinez de Aguirre.

Von der Synodenversammlung zu Beginn bereits gewählt wurden der brasilianische Bischof Mario Antonio da Silva, Bischof Hector Miguel Cabrejos aus Peru, der auch Vorsitzender des Lateinamerikanischen Bischofsrates Celam ist. Ausserdem wurden gewählt der kolumbianische Bischof Nelson Jair Cardona sowie Erzbischof Sergio Alfredo Gualberti aus Bolivien. (cic)

Regenwald am Amazonas | © Dieter Schütz/pixelio.de
16. Oktober 2019 | 10:06
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