Olav Fykse Tveit, und Kardinal Kurt Koch an der Pressekonferenz
Schweiz

Positive Zwischenbilanz zum Papstbesuch in Genf

Genf, 21.6.18 (kath.ch) Der Vatikan und der Ökumenische Rat der Kirchen haben eine positive Zwischenbilanz des eintägigen Besuchs von Papst Franziskus in Genf diesen Donnerstag gezogen. Das katholische Kirchenoberhaupt besucht Genf bis zum Abend anlässlich der Gründung des Ökumenischen Rats der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) vor 70 Jahren.

Dass Franziskus die Einladung nach Genf angenommen habe, sei ein grosses Zeichen und eine Ermutigung, in der Ökumene weiter voranzugehen, sagte ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit, am Nachmittag bei einer Pressekonferenz im Ökumenischen Institut in Bossey. Tveit sprach von einer «ökumenischen Bewegung der Liebe», die sich im Einsatz für Menschenrechte, in der Liebe zu Gott sowie der Bewegung zur Einheit der Kirche ausdrücke.

Weg mit klarer Richtung

Der katholische Ökumene-Verantwortliche Kardinal Kurt Koch sagte, den Papst habe die Einladung sehr geehrt. Es sei sehr wichtig, die Zusammenarbeit weiter zu stärken: «Der Weg hat eine klare Richtung: Einheit», so Koch.

Wie kurz zuvor Tveit betonte auch Koch als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, es sei der gemeinsame Auftrag, das Evangelium den Menschen zu verkünden, die Menschenrechte zu stärken und gemeinsam den Glauben zu bezeugen.

Kritik an katholischer Messe zurückgewiesen

Der Schweizer Kardinal wies Kritik daran zurück, dass Franziskus zum Ende seines Besuchs auch eine katholische Messe feiert. «Wenn der Papst ein Land besucht, dann liegen ihm immer auch die Katholiken dort am Herzen», so Koch. Zugleich erinnerte er an das «sehr schöne» ökumenische Gebet am Morgen. Bei der Papstmesse am Abend seien zudem alle Christen eingeladen, mitzubeten.

Bevor Franziskus am Abend im Ausstellungskomplex Palexpo die Messe feiert, nimmt er an einer ökumenischen Begegnung im Ökumenischen Institut in Bossey teil. Der Rückflug des Papstes ist für 20 Uhr geplant.

Dem ÖRK gehören 350 evangelische, anglikanische und orthodoxe Kirchen weltweit mit rund 560 Millionen Mitgliedern an. Die katholische Kirche ist kein Vollmitglied, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. (cic)

Olav Fykse Tveit, und Kardinal Kurt Koch an der Pressekonferenz | © Oliver Sittel
21. Juni 2018 | 16:22
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