Papst Franziskus
Vatikan

Papst: Theologie ist in multikultureller Welt unverzichtbar

Wissenschaftliche Theologie ist nach Ansicht von Papst Franziskus in den aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen wichtiger denn je. Die epochalen Veränderungen in zunehmend multi-ethnischen und mobilen Gesellschaften seien eine wachsende Herausforderung auch an die Theologie.

Der Papst äusserte sich in einer Botschaft an die Mitglieder des Internationalen Netzwerks der Gesellschaften für katholische Theologie (INSeCT). Er empfing die Theologinnen und Theologen am Freitagvormittag im Vatikan.

Herausforderung KI

Der Papst betonte, auch der wissenschaftliche und technische Fortschritt – darunter die Künstliche Intelligenz – forderten die Theologie heraus. Es gehe darum, zu einem gemeinsamen Verständnis dessen zu kommen, was das Menschsein ausmache; und darum, welche Aspekte des Menschseins göttlichen Ursprungs und deshalb nicht reduzierbar seien.

In diesem Punkt müsse Theologie die Naturwissenschaften und andere Disziplinen begleiten. Theologie könne dazu beitragen, dass unterschiedliche Kulturen nicht aufeinanderprallen, sondern zu Dialog und Einklang finden.

Theologen als Pfadfinder

Innerhalb der Kirche seien Theologen eine Art Pfadfinder, erklärte der Papst. Sie seien beauftragt, die richtigen Pfade für eine Inkulturation des Glaubens zu finden. Da die Tradition lebendig sei, müsse sie die Botschaft des Evangeliums in jedem Land und in jeder Kultur fördern.

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Als Disziplin, die von der menschlichen Existenz handelt, müsse das Licht der Theologie alle Realitäten erleuchten, die von anderen Wissenschaften erforscht werden, so der Papst weiter. Ein interdisziplinärer Ansatz sei daher nicht bloss eine Modeerscheinung, sondern gehöre zum Kern der theologischen Wissenschaft.

Das Netzwerk

Das Internationale Netzwerk von Gesellschaften für katholische Theologie (INSeCT) wurde 1996 von dem Tübinger Theologen Peter Hünermann gegründet. Es umfasst mittlerweile mehr als 20 Theologenvereinigungen in allen Kontinenten. Europa ist durch die Europäische Gesellschaft für Katholische Theologie vertreten. (cic)


Papst Franziskus | © Vatican News
12. Mai 2024 | 09:00
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