Nicole Büchel wollte das Thema Kirche und Homosexualität nicht "nochmals aufwärmen".
Vatikan

Papst: Nicht Kirche lehnt LGBT-Menschen ab, nur einzelne Glieder

Papst Franziskus hat sich in einem Kurzinterview zu seiner Einstellung zu homosexuellen Menschen und weiteren Personen der LGBT-Community geäussert. Demnach werden diese Menschen nicht «von der Kirche», sondern von «Menschen in der Kirche» abgelehnt.

Das schrieb Papst Franziskus dem US-amerikanischen Portal «Outreach» (Montag). Das Portal, das sich den Themen katholische Kirche und LGBTQ widmet, wird von dem US-Jesuiten James Martin geleitet.

«Die Kirche ist eine Mutter und ruft alle ihre Kinder zusammen.»

Papst Franziskus

Auf Martins schriftlich übermittelte Frage, was er «einem LGBT-Katholiken, der sich von der Kirche abgelehnt fühlt», sagen wolle, schrieb Franziskus: «Die Kirche ist eine Mutter und ruft alle ihre Kinder zusammen. Nehmen Sie zum Beispiel das Gleichnis von den zum Festmahl Geladenen: ‘die Gerechten und die Sünder, die Reichen und die Armen, usw.’ Eine ‘selektive’ Kirche, eine ‘reinblütige’, ist nicht die Heilige Mutter Kirche, sondern eine Sekte.»

Queere Menschen sollen Apostelgeschichte lesen

Das Wichtigste, das man von Gott wissen müsse, sei, dass dieser Vater sei und «keines seiner Kinder verleugnet». Gottes Stil, so der Papst, seien «Nähe, Barmherzigkeit und Zärtlichkeit». Auf diesem Weg werde Gott gefunden. Im Übrigen sollten homo- oder transsexuelle Menschen, die sich für das Christentum interessieren, das Buch der Apostelgeschichte lesen. «Dort werden sie das Bild der lebendigen Kirche finden» schrieb Franziskus. (cic)

Nicole Büchel wollte das Thema Kirche und Homosexualität nicht «nochmals aufwärmen». | © KNA
9. Mai 2022 | 17:45
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