Papst Franziskus bei einem Treffen mit katholischen Familien in der "Mall of Asia"-Arena in Manila, 16. Januar
Vatikan

Papst: «Familie ist Prüfstein der Gesellschaft»

Rom, 19.8.15 (kath.ch) Papst Franziskus kritisiert die Benachteiligung von Familien in der Arbeitswelt. Auf dem Arbeitsmarkt gebe es die gefährliche Tendenz, Familien nur als Last und Hindernis für die Produktivität zu sehen, sagte er bei seinem Angelus-Gebet am Mittwoch, 19. August, im Vatikan. Besonders Kinder und Alte hätten unter diesem Nutzendenken gegen die Familie zu leiden. «Wenn die Arbeitswelt diese in Geiselhaft hält oder sogar ihren Weg behindert, dann können wir sicher sein, dass die menschliche Gesellschaft angefangen hat, gegen sich selbst zu arbeiten.» Franziskus bezeichnete die Familie als Prüfstein der Gesellschaft.

Für die Würde des Menschen sei Arbeit, auch Hausarbeit, unverzichtbar. Nach Franziskus’ Worten dürfen Beschäftigung und die Kontrolle der Arbeitsstellen nicht in den Händen einiger weniger liegen. «Wer den Verlust von Arbeitsstellen verursacht, verursacht einen grossen Schaden für die Gesellschaft.» Die christlichen Familien rief der Papst auf, in der Arbeitswelt für die Würde des Menschen einzustehen.

Die Arbeit gehöre zum Schöpfungsplan Gottes und dürfe nicht davon losgelöst betrachtet werden, so Franziskus weiter. «Die Schönheit der Erde und die Würde der Arbeit sind dazu gemacht, um verbunden zu sein.» Spiritualität, das Gebet und die Arbeit müssen nach Auffassung des Papstes einhergehen, damit das Werk des Menschen gelingen kann. «Das Fehlen von Arbeit schadet auch dem Geist, wie das Fehlen des Gebets der praktischen Aktivität schadet.» (cic)

 

Papst Franziskus bei einem Treffen mit katholischen Familien in der «Mall of Asia»-Arena in Manila, 16. Januar | © 2015 KNA
19. August 2015 | 11:50
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