Schweiz
Neuer Caritas-Zürich-Direktor: «Armut wird uns nicht in Ruhe lassen»
Björn Callensten* wird am 1. Juni Direktor von Caritas Zürich. Heute Abend stellt er sich der Generalversammlung des Vereins vor. «Es gibt noch zu viele Baustellen», sagt der bisherige Projektleiter und meint damit die Armutsbekämpfung. Callensten folgt auf Max Elmiger, der in Pension geht.
Regula Pfeifer
Was möchten Sie mit Caritas Zürich erreichen?
Björn Callensten: Ich befinde mich in der komfortablen Lage, auf die hervorragende Arbeit meines Vorgängers Max Elmiger aufbauen zu können. Und doch: Das Thema Armut wird uns nicht in Ruhe lassen – dazu gibt es einfach zu viele Baustellen: Altersvorsorge, Lücken in der Sozialhilfe, Frauenarmut und so weiter.
«Ich setze mich weiterhin für Armutsbetroffene ein.»
Ich setze mich dafür ein, dass Armutsbetroffene im Kanton Zürich weiterhin eine Stimme haben – und dass wir auch in Zukunft Menschen befähigen können, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Dazu ist Caritas Zürich weiterhin auf die Unterstützung durch die katholische Kirche, die öffentliche Hand, zahlreiche Freiwillige und Spendende und die Mitglieder des Vereins angewiesen.
«Hohe Investitionen in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben positive Auswirkungen.»
Offenbar haben Sie schwedische Wurzeln. Kennen Sie aus den nordischen Ländern erfolgversprechende Ansätze der Armutsbekämpfung, die Sie hier umsetzen möchten?
Callensten: Ich bin in der Schweiz aufgewachsen, kenne Schweden aber natürlich trotzdem sehr gut. Es ist sicherlich so, dass ein starker Sozialstaat und hohe Investitionen in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf positive Auswirkungen auf die Armutsbekämpfung haben.
«Wir haben eine hohe Professionalität erreicht.»
Was konnten Sie bisher bei Caritas Zürich erreichen?
Callensten: Wir sind mit der Zeit gegangen und haben eine hohe Professionalität erreicht. Als langjähriger Leiter der Abteilung Projekte bei Caritas Zürich bin ich stolz darauf, wie meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die verschiedenen Projekte vorwärtsgebracht und inhaltlich geschärft haben. Caritas Zürich hat es immer wieder verstanden, sich anzupassen, bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln, grossartige Mitarbeitende zu finden und geeignete Kooperationen einzugehen.
*Björn Callensten ist bei Caritas Zürich seit Jahren als Leiter Abteilung Projekte tätig, seit 2017 auch als Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor bekleidete er beim Schweizerischen Roten Kreuz Kanton Zürich verschiedene Positionen, zuletzt als Leiter Bereich Integration, heisst es in einer Mitteilung der Organisation.
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