Neu im Internet: feinschwarz.net
Schweiz

Neue Internetseite will «fein» und «schwarz» Entwürfe der Theologie skizzieren

Luzern, 1.10.15 (kath.ch) Unter dem Namen «feinschwarz» wurde am 1. Oktober ein neues Internetportal zur Theologie aufgeschaltet. feinschwarz.net ist ein Projekt des Vereins feinschwarz mit Sitz in Wien. Der private Verein hat zum Ziel, theologische Debatten und Publizistik zu fördern. Drei Redaktionsmitglieder sind aus der Schweiz, darunter Franziska Loretan-Saladin, Lehrbeauftragte für Homiletik an der Theologischen Fakultät Luzern.

Feinschwarz.net will Themen der Zeit aus theologischer Perspektive analysieren und kommentieren, sagte die Theologin am Donnerstag, 1. Oktober, auf Anfrage. Das Portal verstehe sich als «Theologisches Feuilleton» und biete theologische Diskussionen über Fragen von heute. «Feuilleton» bezeichne in den grösseren Zeitungen jenen Teil, in dem über kulturelle Ereignisse, Entwicklungen und Neuheiten berichtet werde, so die Theologin.

Im «Feuilleton» sind Essays, Kommentare, Interviews und kritische Besprechungen zu finden. Ähnliche Rubriken gebe es auch auf feinschwarz.net. Ziel sei es, Themen der Zeit in kurzer oder längerer Form aus theologischer Perspektive zu analysieren. Dazu gehöre «fachliche Sorgfalt ebenso wie eine ansprechende heutige Sprache».

Dabei sehe sich feinschwarz.net der Umsetzung der Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils und damit einer Theologie verpflichtet, die den ersten Satz der pastoralen Konstitution «Gaudium et spes» als Grundlage allen kirchlichen Handelns begreife. «In diesem Sinne finden plurale und pluralitätsfähige Positionen Raum zur Diskussion bei feinschwarz.net», erklärte die Theologin.

Fundamentalistischen Seiten Gegensteuer geben

Von der Seite gibt es keine gedruckte Ausgabe. Mit der Online-Publikation begegne feinschwarz.net den veränderten Lese- und Kommunikationsformen. Die klassische theologische Zeitschriftenlandschaft solle durch die Online-Publikationsform ergänzt werden. Die Beiträge auf feinschwarz.net sind im Internet frei zugänglich. «Wir möchten damit auch dem Trend entgegenwirken, dass Themen aus dem Bereich von Kirchen und Religionen oft undifferenziert und uninformiert dargestellt oder aber von fundamentalistischer Seite breit geschlagen werden», betonte Loretan-Saladin. Beides schade den Religionen und ihrem Ansehen sehr.

Mir der Schweizerischen Kirchenzeitung (SKZ) gibt es bereits ein katholisches Medium, das sich vertieft mit katholischen Themen in der Schweiz befasst. Feinschwarz.net unterscheide sich deutlich von der SKZ. Das neue Produkt werde von Theologen und Theologinnen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum getragen und redigiert. Es sei kein «Schweizer Produkt», wenn auch drei Mitglieder des Redaktionsteams aus der Schweiz mit dabei sind.

Die SKZ hingegen «ist und bleibt eine wichtige Zeitschrift für theologische und pastorale Themen in der Schweiz». Zudem fungiere die SKZ auch als das offizielle Publikationsorgan der deutschsprachigen Bistümer in der Schweiz. Einen solchen kirchenamtlichen Auftrag nehme feinschwarz.net nicht wahr, so die Theologin.

Mit spitzem Bleistift erste Gedankengänge skizzieren

Aufgrund des Namens «feinschwarz» könnte man annehmen, dass sich die neue Seite eher mit dem Schwarz der Kleriker als mit dem bunten Bild der Volkskirche auseinandersetzt. Diesen Einwand weist Loretan-Saladin zurück. Diese mögliche Assoziation werde durch das Erscheinungsbild von feinschwarz.net korrigiert: Bereits am ersten Tag des Auftritts enthalte die Homepage eine bunte Palette an Beiträgen. «Das klassische Schwarz kombiniert mit dem leuchtenden Cyan im Schriftzug soll gleichzeitig Aktualität und Seriosität vermitteln. Für mich ist ‘fein schwarz’ auch die Linie eines gespitzten Bleistifts, mit der ich erste kreative Ideen notiere», hielt die Theologin gegenüber kath.ch fest.

Redaktionsteam

Zum Redaktionsteam von feinschwarz.net gehören: Christian Bauer, Innsbruck; Daniel Bogner, Freiburg (Schweiz), Rainer Maria Bucher, Graz; Arnd Bünker, St. Gallen; Birgit Hoyer, Erlangen; Helga Kohler-Spiegel, Feldkirch; Franziska Loretan-Saladin, Luzern; Johann Pock, Wien; Michael Schüssler, Tübingen. (gs)

www.feinschwarz.net

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1. Oktober 2015 | 16:47
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