Katholische Kirche in Qingdao, China.
International

Offenheit bei Abkommen Vatikan-China gefordert

Der Vatikan dürfe nicht zu den Menschenrechtsverletzungen Chinas schweigen, fordern Menschenrechtler. Sie befürchten, dass China sich nicht an Abmachungen halten wird.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat vor einer Verlängerung des Abkommens zwischen dem Vatikan und China gewarnt. Der Inhalt des Paktes müsse zunächst unbedingt veröffentlicht werden, um Klarheit über die tatsächlichen Absichten der Vertragspartner zu schaffen, forderte die Organisation am Donnerstag in Frankfurt.

«Schamlos vertragsbrüchig»

Laut IGFM ist zu befürchten, dass sich die chinesische Führung auf Dauer nicht an die Verpflichtungen des Vertrags halten wird. «Bereits in Hongkong erweist sich die Pekinger Führung als schamlos vertragsbrüchig», warnte der Organisationsvorsitzende Edgar Lamm.

Auch das Schweigen des Vatikan zu den von China begangenen Menschenrechtsverletzungen sei entsprechend zu verurteilen, so die IGFM. Das Abkommen bedeute nicht nur, der totalen Kontrolle der Regierung in Peking über die katholischen Christen in China den Weg zu ebnen. Es stelle auch eine Abkehr von allen durch Peking wegen ihrer Religion verfolgten Menschen dar, erklärte die Organisation.

Abkommen läuft demnächst aus

Im September 2018 hatten der Heilige Stuhl und China ein vorläufiges Abkommen geschlossen, in dem die Ernennung von Bischöfen sowie die Regelung von Diözesangrenzen geregelt sind. Die umstrittene Vereinbarung, deren genauer Inhalt nicht öffentlich bekannt ist, läuft in sieben Wochen aus. (kna)

Katholische Kirche in Qingdao, China. | © flickr kafka4prez
14. August 2020 | 06:23
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