Papst Franziskus fährt im Papamobil zum Kreuzweg auf dem Weltjugendtag in den Parque Eduardo VII. in Lissabon, August 2023
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Massenandrang: Papst leitet Kreuzweg beim Weltjugendtag in Lissabon

Papst Franziskus hat beim Weltjugendtag in Lissabon am Freitagabend eine religiöse Feier zum Gedenken an das Leiden und Sterben von Jesus Christus geleitet. Nach Angaben der Veranstalter nahmen rund 750’0000 Menschen daran teil.

Bei der Kreuzwegandacht erinnerte der Papst die jungen Katholiken aus allen Kontinenten in einfachen Worten an die Menschwerdung Gottes in Jesus als das zentrale Element des christlichen Glaubens. Er rief sie auf, dem Vorbild Jesu zu folgen, und das Wagnis der Nächstenliebe einzugehen.

Liebe als Risiko

Gott sei aus Liebe zu den Menschen in Jesus Christus Mensch geworden, und Jesus habe aus Liebe sein Leben am Kreuz hingegeben, sagte der Papst. Wie schon bei früheren Reden auf dem Weltjugendtag liess er den vorbereiteten Redetext beiseite und sprach frei auf Spanisch.

Der Tod am Kreuz sei die grösstmögliche Verwirklichung der grösstmöglichen Liebe, erklärte der Papst und erinnerte an eine Bibelstelle, wo es heisst: «Es gibt keine grössere Liebe als die, sein Leben für andere zu opfern.» Und weiter: «Ihr wisst es besser als ich, dass es ein grosses Risiko ist, zu lieben.»

Im Papamobil durch die Menge

Vor Beginn der Veranstaltung mit Gebeten, Gesängen und meditativen Tanzdarbietungen im zentralen «Park Euard VII.» war der Papst rund eine Stunde lang im offenen Papamobil im Schritttempo durch die jubelnde und feiernde Menschenmenge gefahren. Es war die bislang grösste Veranstaltung beim Weltjugendtag, der noch bis Sonntag dauert.

Junge Menschen stehen auf der Bühne am 4. August 2023 beim Kreuzweg auf dem Weltjugendtag im Parque Eduardo VII. in Lissabon (Portugal).
Junge Menschen stehen auf der Bühne am 4. August 2023 beim Kreuzweg auf dem Weltjugendtag im Parque Eduardo VII. in Lissabon (Portugal).

Während des Kreuzwegs blickten die Teilnehmenden auf grosse Leinwände und verfolgten 50 Tänzer und Schauspieler, die in 14 Stationen das Leiden und Sterben Jesu in Gebet, Musik und Bewegung umsetzten. Videoeinspielungen von jungen Menschen, die von ihren Ängsten und Hoffnungen erzählten, ergänzten die Performance.

Leben in Armut

Die 14 Stationen, in deren Mittelpunkt das traditionelle «Kreuz des Weltjugendtags» stand, orientierten sich an Themen wie Armut, Gewalt, Einsamkeit, geistige Gesundheit und Umweltzerstörung.

«Uns wird gesagt, dass unser Leben voller Möglichkeiten sei», erscholl es aus den Lautsprechern während der ersten Station. «Aber es ist schwer zu sehen, wo diese Möglichkeiten sind, wenn Geld fehlt, wenn du keine Arbeit finden kannst und wenn es kaum einen Zugang zu Bildung gibt.» Viele Teilnehmenden kamen aus Ländern, in denen Armut und geringe Bildung verbreitet sind. (cic)


Papst Franziskus fährt im Papamobil zum Kreuzweg auf dem Weltjugendtag in den Parque Eduardo VII. in Lissabon, August 2023 | © KNA
5. August 2023 | 11:30
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