Tag des gottgeweihten Lebens mit Kadinal João Braz de Aviz in Baar ZG
Vatikan

Männerorden wollten Synodenplätze an Ordensfrauen abgeben

Rom, 6.10.15 (kath.ch) Die katholischen Männerorden haben nach den Worten des deutschen Benediktinerabts Jeremias Schröder vor der Bischofssynode zur Familie erwogen, die Hälfte ihrer zehn Sitze an Mitglieder der bisher nicht stimmberechtigten Frauenorden abzutreten.

Letztlich sei ihr Dachverband, die Union der Generaloberen, aber zu dem Schluss gelangt, «dass die Frauen nicht unsere Sitze wollen, sondern ihre eigenen», sagte Schröder am Montagabend, 5. Oktober, vor Journalisten im Vatikan. Der Abtpräses der Benediktinerkongregation von Sankt Ottilien regte eine stärkere Öffnung der Synode für weibliche Stimmberechtigte an. Bei der laufenden Synode verfügen insgesamt rund 270 Bischöfe und männliche Ordensleute über das Stimmrecht.

Frauen bilden Mehrheit in Orden

An der Synode, die am Montag ihre Beratungen aufnahm, sind lediglich drei Angehörige von Frauenorden als nicht stimmberechtigte sogenannte «Auditorinnen» beteiligt. Damit haben sie eingeschränktes Rederecht vor dem Plenum, können aber nicht über die Beschlusstexte der Synode mit abstimmen.

Mehr als zwei Drittel der weltweit rund 900.000 katholischen Ordensleute sind Frauen. Als «kleinen Fortschritt» wertete es Schröder, dass unter den zehn stimmberechtigten Ordensvertretern ein Nichtpriester ist, der als nicht geweihter Bruder mit Leitungsposten gewählt wurde. (cic)

Tag des gottgeweihten Lebens mit Kadinal João Braz de Aviz in Baar ZG | © 2015 Martin Spilker
6. Oktober 2015 | 15:05
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!