Deutsche Bischöfe wollen sich künftig gegenseitig helfen.
International

Liebe deinen Nächsten: deutsche Bistümer wollen sich gegenseitig helfen

Die deutschen Bistümer stehen vor grossen Umstrukturierungen. Um die Finanzierung sicherzustellen, sollen alle in einen gemeinsamen Topf einzahlen. Derart sollen zum Beispiel Darlehen für ärmere Bistümer abgesichert werden. Ein Modell auch für die Schweiz?

Bei finanzieller Schieflage wollen sich die katholischen Bistümer in Deutschland zukünftig gegenseitig stärker absichern. Dafür wird ein bundesweites Sicherungssystem eingerichtet, in das alle (Erz-)Bistümer einzahlen, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mitteilte.

Gemeinsamer Geldtopf und personeller Austausch

Aus dem gemeinsamen Topf könnten dann etwa Darlehen, die ein Bistum von einer Bank aufgenommen hat, abgesichert werden für den Fall, dass dem Bistum im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen die Zahlungsunfähigkeit droht. Das Sicherungssystem soll Anfang 2024 in Kraft treten.

Zusätzlich wollen die Bistümer in einem Partnerschaftssystem den Austausch auf personeller und verwaltungstechnischer Ebene untereinander fördern. So können laut Beschluss Dienstleistungen
sowie das Controlling gegenseitig übernommen werden. Außerdem wird der Strukturbeitrag zur finanziellen Unterstützung zumindest der Ostbistümer Magdeburg und Görlitz – auch «Kirchen-Soli» genannt befristet bis zum Jahr 2030 fortgesetzt.

Die Einrichtung des Sicherungssystems ist ein einstimmiger Beschluss der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) vom 20. Juni. Zu seiner Umsetzung müssen nun die jeweils zuständigen Gremien in den (Erz-)Bistümern zustimmen. (kna)


Deutsche Bischöfe wollen sich künftig gegenseitig helfen. | © KNA
7. Juli 2023 | 15:19
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!