Gläubige können die Eucharistie im Schächtelchen abholen.
Schweiz

Stans: Kommunionspende ist regelkonform

In Stans kann die Kommunion in Papierschächtelchen abgeholt werden. Darauf reagiert das Bistum Chur mit Richtlinien zur Kommunionspende. Für die Stanser Seelsorger kein Anlass, die Praxis zu ändern.

Seelsorger in Stans ermöglichen Gläubigen derzeit, die Eucharistie zu bestimmten Zeiten in der Kirche in Papierschächtelchen abzuholen. Manche von ihnen nehmen die Eucharistie für ihre Angehörigen mit nach Hause, wie sie gegenüber kath.ch sagten. Nun reagiert der Apostolische Administrator von Chur, Peter Bürcher, mit Richtlinien zur Spendung der Eucharistie ausserhalb der Messfeier.

Darin heisst es: «Niemand darf die heiligste Eucharistie entgegen der Rechtsnorm nach Hause oder an einen anderen Ort mitnehmen.» Auch sei es einem ausserordentlichen Spender der Kommunion nicht erlaubt, jemanden andern, etwa einen Ehepartner, zur Spendung der Kommunion zu beauftragen. Die Mitnahme der Eucharistie «in Couverts und anderen ungeeigneten Behältnissen» sei untersagt.

Im Einklang mit Richtlinien aus Chur

Dies ist für die Seelsorger in Stans kein Grund, ihre Praxis zu ändern. Diese sei im Einklang mit den Richtlinien des Bistums Chur, sagt Melchior Betschart, Dekan in Nidwalden, auf Anfrage von kath.ch.  »Peter Camenzind, der als Nachfolger von Generalvikar Martin Kopp für die Urschweiz zuständig ist, hat unsere Praxis genehmigt», so Betschart weiter.

Er erinnert einerseits daran, dass die Kommunion in einer würdigen Form in einem geschlossenen Gefäss übergeben werde, was im Einklang mit den Richtlinien Bürchers sei. Darin heisse es ausserdem, es sei jederzeit möglich, «einen ordentlichen oder ausserordentlichen Kommunionspender zu bitten, die Kommunion in einer Kirche ausserhalb der Messfeier zu spenden».

Höhere Instanz massgebend

Des Weiteren beruft sich das Nidwaldner Dekanat auf die Empfehlungen der Schweizer Bischofskonferenz vom 21. April. Demnach kann «die Krankenkommunion durch Personen, welche nicht zur Risikogruppe gehören, nach Hause gebracht werden.»

Das Schreiben der Bischofskonferenz als höhere Instanz sei für ihn massgebend, so Betschart. Geändert werde einzig die Praxis in der Kapuzinerkirche: Auch hier wird laut Betschart künftig ein Priester oder Diakon die Kommunion abgeben. (sys)


Gläubige können die Eucharistie im Schächtelchen abholen. | © Sylvia Stam
22. April 2020 | 16:53
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