Die Dominikanerin Eugenia Jörger
Schweiz

Klostergemeinschaft bestürzt: Ehemalige Generalpriorin von Ilanz verstorben

Am Freitag ist die ehemalige Generalpriorin des Klosters Ilanz, Eugenia Jörger (64), unerwartet gestorben. Die Klostergemeinschaft sei ob des plötzlichen Todes bestürzt, sagt Mitschwester Ingrid Grave. Eben noch war Jörger erneut zur Generalrätin berufen worden.

«Unsere Klostergemeinschaft ist bestürzt. Der Tod von Schwester Eugenia Jörger kam völlig unerwartet für uns», sagt ihre Mitschwester Ingrid Grave zu kath.ch. Es habe keinerlei Anzeichen gegeben, niemand habe damit gerechnet.

Laut dem Nachruf des Klosters ist Eugenia Jörger am letzten Freitag «ganz unerwartet nach kurzem Unwohlsein gestorben». Ihr Tod sei ein «grosser Verlust» für die Gemeinschaft, er mache alle «tief betroffen».

Mehrmals in Leitungsfunktionen

Die 64-jährige Eugenia Jörger ist noch vor wenigen Wochen zur Generalrätin sowie in den Stiftungsrat der Ilanzer Dominikanerinnen berufen worden. Bereits 1994 war sie in den Generalrat gewählt worden, 2003 sogar zur Generalpriorin. Sie leitete die Kongregation der Ilanzer Dominikanerinnen während zwölf Jahren. Das tat sie «mit viel Umsicht, Engagement und Verantwortungsbewusstsein», so der Nachruf.

Eugenia Jörger habe drei Jahre als Präsidentin der Vereinigung der Ordensoberinnen der deutschsprachigen Schweiz und Liechtenstein (VONOS) gewirkt, heisst es in der Todesanzeige.

Die im Januar 1957 geborene Valserin hatte sich zuerst zur Primarlehrerin in Chur ausgebildet. Mit 23 Jahren trat sie in die Kongregation ein. Danach studierte sie Theologie an der theologischen Hochschule Chur und schloss mit dem Lizentiat ab.

Beliebte Exerzitien-Leiterin

Schwester Eugenia sei eine «tief gläubige Theologin» gewesen, heisst es in der Todesanzeige. Sie habe als «beliebte Exerzitien-Leiterin» in verschiedenen Ordensgemeinschaften gewirkt. Im Kloster Ilanz war sie für die Liturgie zuständig, ein «Herzensanliegen» laut Todesanzeige. Sie leitete als Kantorin die Schola. «Dank ihres musikalischen Talentes und ihrer Freude am Lobgesang Gottes bereicherte sie unsere Gottesdienste», steht in der Todesanzeige.

«Wenn eine Schwester wegfällt, die voll in der Arbeit ist, dann hat das Auswirkungen auf unseren Alltag», sagt Ingrid Grave. Die Schwesterngemeinschaft müsse sich nun neu organisieren. (rp)

Der Abschiedsgottesdienst und die Beerdigung finden am Mittwoch, 22. Dezember, aufgrund der Pandemie im Kreis der Schwesterngemeinschaft und ihrer nächsten Angehörigen statt.

Die Dominikanerin Eugenia Jörger | © zVg Kloster Ilanz
21. Dezember 2021 | 14:25
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